Lobenberg: Gewachsen auf Tonmergelböden und an einem Kalkverwitterungshang. Eigentlich ist das der perfekte Ortswein, weil er alle Bodentypizitäten Ingelheims abdeckt. Spontangärung, ohne jegliche Schönung. Ungefähr 20 bis 25 Prozent Ganztraubenanteil. 18 Monate Ausbau im Holz. Simone Adams bestimmt den Lesezeitpunkt nur über geschmackliche Reife, vor allem der Kerne. Völlig egal was die Analysewerte sagen. Die Alkoholgrade liegen meist im sehr moderaten Bereich, selbst in warmen Jahren. Biodynamische Bewirtschaftung im Prozess zur Zertifizierung. 2019 war von der Art her kühler und feiner als 2018, bei ähnlich viel Power. Dunkle, feinwürzige Nase mit roter und schwarzer Johannisbeere, kleine knubbelige Sauerkirschen, ein bisschen Holunder und Lorbeer an den Seiten. Der Mund ist sehr fein, kühl, in dieser sehr präzisen, geraden Art von Simone Adams. Zieht sich hauchfein und sehr mittig den Gaumen entlang, kühl und griffig, auch hier etwas pfefferig von den Rappen unterlegt, mit dunkler Steinigkeit. Vibrierende, saftige, sehr schlanke Kirschfrucht, Blaubeere, Cassis. Der Nachhall wird von einer ätherischen, mentholigen Kühle getragen, wird physisch kühl, von feinen Kräutern umspielt. Guter Tanningrip. 94/100