Ein echter Grandseigneur
Pierre Clavel war schon immer eine der charismatischen Persönlichkeiten der südfranzösischen Weinwelt. Ende der 1980er Jahre stand er zusammen mit Personen wie Olivier Julien, Sylvain Fadat und einigen anderen an der Spitze der Bewegung, die eine Renaissance des Qualitätsweinbaus in der Region Languedoc einläutete.
Seine Cuvée Copa Santa wurde und wird zu Recht als einer der wahren »Grands Crus« der Region gefeiert.
Das schmale Band Kiesel, das La Mejanelle formt, ist fast identisch mit dem vom Châteauneuf-du-Pape. Pierre vergärt nach sehr alten Erkenntnissen, die heute wieder »state of the art« sind, in Betonbehältern. Biologische Weinbergsarbeit ist für ihn selbstverständlich. Aus kleinen Erträgen produziert Pierre Clavel Weine, deren Fruchtpotenzial einmalig ist. Sein Einstiegswein, der Mas Clavel, ist ein wahres Wunder für diesen Preis. Ganz sicher ist Pierre Clavel eine der ersten Adressen des Languedoc. Ab 2005 erklomm Pierre die nächste Qualitätsleiter und stellte alle Weinberge um auf organische, biologische Produktion, den Copa Santa sogar auf biodynamische Erzeugung. Ab 2009 lässt er alle Weine »organic« zertifizieren.
Der Generationenwechsel wirkt
In der Zwischenzeit hat das Weingut eine grundlegende und weitreichende Entwicklung durchlaufen: die (zu warmen) Weinberge in La Méjanelle wurden gegen kühlere Parzellen in Pic Saint Loup, Montpeyroux und Assas eingetauscht. Pierre selbst konzentrierte sich zunehmend auf die Arbeit in den Weinbergen und seine Frau Estelle übernahm nach und nach die Leitung im Keller. In der Zwischenzeit trat auch der älteste Sohn Antoine Clavel in den Vordergrund: Nach seinen Arbeitserfahrungen, die ihn durch australische und burgundische Weingüter geführt hatten, war es an der Zeit, in seine Heimat zurückzukehren. Der jugendliche und frische Wind, den er in die elterlichen Keller mitbrachte, konkretisiert sich nun in einer wichtigen Neugestaltung der Struktur und des Sortiments.