Inhalte werden geladen - Weinglas Animation

Im Portrait 

Domaine Romanee Conti

Weingut Romanee Conti

Der Romanée-Conti, Namensgeber des Weinguts, ist eine winzige Monopollage im Herzen von Vosne-Romanée, in der Côte de Nuits. Neben diesem Ausnahmewein werden auch andere große Burgunder wie die zweite Monopole-Lage La Tâche und Richebourg auf der Domaine hergestellt, die alle die unverkennbare Handschrift des Weinguts tragen. Die Domaine bewirtschaftet insgesamt neun Lagen, alle sind als Grand Cru klassifiziert, ein absolutes Alleinstellungsmerkmal!

Die Geschichte des Weinguts reicht bis ins Mittelalter zurück, doch der moderne Mythos begann im 20. Jahrhundert, als die Familien de Villaine, Roch und Leroy die Domaine übernahmen und sie zu dem internationalen Symbol für Spitzenweine machten. Das Weingut ist bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts im Besitz der Familie Villaine, die in den 1940er Jahren die Hälfte an die befreundete Familie Leroy abtrat. Seitdem teilen sich die Familien das Weingut, wobei auch innerhalb der Familien Solo-Projekte verwirklicht werden – wie beispielsweise die Domaines Leroy und d’Auvenay von Lalou Bize-Leroy oder Aubert de Villaines eigene Domaine de Villaine in Bouzeron. Jeder Jahrgang von Romanée-Conti ist ein begehrtes Sammlerstück und erzielt hierbei Jahr für Jahr Rekordpreise auf Auktionen.

Dass die Weine der Domaine de la Romanée-Conti geschmacklich zur absoluten Speerspitze des Burgunds und der ganzen Welt gehören, ist unbestritten.

Auf den lediglich 1,81 Hektar der namensgebenden Lage Romanée-Conti entsteht einer der teuersten und berühmtesten Weine der Welt. Man könnte sogar so weit gehen, zu sagen, dass der Romanée-Conti auch ein Ausdruck der Zeitlosigkeit des Burgunds ist, die in einer sich ständig verändernden Weinwelt Bestand hat.

Mit ihrer jahrhundertelangen Geschichte und ihrer Hingabe zur Perfektion bleibt die Domaine de la Romanée-Conti eine der Ikonen der internationalen Weinwelt – ein Weingut, das für seine legendären Weine und seinen unvergleichlichen Ruf gefeiert wird. Doch was macht die Magie, die von dieser Domaine ausgeht, tatsächlich aus? Manche sagen Marketing, andere sagen, es sind die hohen Bepunktungen von Weinjournalisten, wieder andere nennen die limitierte Auflage an Weinen. Das alles zählt sicher mit hinein, ich glaube aber, dass es das Zusammenspiel von einzigartigen Böden, kompromissloser Handarbeit und einer Philosophie ist, die über Dekaden hinweg gewachsen ist.

Romanee Conti Winzer

Die Böden der Lagen der Domaine de la Romanée-Conti sind sinnbildlich für die Côte de Nuits: Kalk- und Mergel-Böden, mit Sand- und Ton-Einflüssen, leichte Hangneigung und oberhalb meist ein bewaldetes Stück, welches in der Nacht etwas Kühle bringt. Die Arbeit im Weinberg ist seit Jahrzehnten von einem akribischen Drang nach Perfektion geprägt, allerdings nicht um jeden Preis, sondern im Einklang mit der Natur – mit einem gesunden Respekt vor ihr. Die Böden sollen lebendig sein und so wurde sich hier auf alte, natürlichere Anbaumethoden zurückbesonnen, als andere noch die Chemiekeule bis zum Umfallen geschwungen haben. Heute arbeitet die Domaine nach biodynamischen Grundsätzen. Die Böden werden weitgehend mit Pferden bearbeitet, um Verdichtungen zu vermeiden, chemische Hilfsmittel kommen nicht zum Einsatz und die Zeilen werden begrünt. Statt Weinberge komplett zu erneuern, werden die Reben hier gepflegt und nur bei Bedarf einzeln nachgesetzt, daher kommt auch das hohe Durchschnittsalter der Reben von über 50 Jahren. Dass diese Reben noch so im Saft stehen und eine solche Frische in die Weine mit einbringen, liegt definitiv an der hervorragenden Pflege.

Was in Deutschland gerne mit einem modernen Weinstil verbunden wird, ist bei den großen französischen Weingütern oft schon lange state of the art: Seit über 40 Jahren wird hier biologisch gearbeitet, seit knapp 20 sogar zertifiziert biodynamisch.

Die Stockdichte ist mit im Schnitt 11.000 Reben pro Hektar immens hoch, höher sogar, als bei den meisten für ihre hohe Stockdichten bekannten Bordelaiser Châteaux. Dichtpflanzung klingt zwar erstmal stressig, die Pflanzen werden dadurch allerdings viel vitaler, denn durch die Konkurrenz wurzeln sie tief in die Erde, bis in den Kalkstein hinein, wo sie Mineralstoffe finden. Die Böden der Domaine de la Romanée-Conti sind für ihre gute Drainage, die eher fetten Ton-Schichten mit fast purem Kalkstein darunter, bekannt. Letzterer hat Risse, in die die Wurzeln der Reben ideal eindringen können. Dass die Mönche von Saint Vivant, die den Weinberg vor knapp 1.000 Jahren angelegt haben, das so auf dem Schirm hatten wage ich zu bezweifeln, spätestens bei den Ergebnissen die die heute ikonischen Lagen hervorbrachten müssen sie aber gemerkt haben, dass der Weinbau hier etwas ganz besonderes ist.

Die Weine der Domaine de la Romanée-Conti sind mehr als nur Wein, sie sind Kult. Und doch geht es am Ende um Wein – und der ist wahrlich grandios!

Die Vinifikation bei der Domaine de la Romanée-Conti ist recht traditionell. Die Trauben werden nach strenger Selektion in offenen Holzfässern vergoren, oft mit einem gewissen Anteil an Ganztrauben, um zusätzliche Spannung und Würze ins Spiel zu bringen. Die Trauben werden mit den Füßen untergestoßen. Der Ausbau erfolgt über viele Monate in den besten Barriques, die der Markt hergibt. Die Fässer werden jedes Jahr für die Domaine und in enger Abstimmung mit den Kellermeistern hergestellt. Die meisten Fässer werden jedes Jahr erneuert. Das mag für die eher feine burgundische Art etwas viel klingen, aber das Holz bindet sich wunderbar in die Struktur des Weins ein, weil es eben perfekt auf die Weine abgestimmt ist. Die Kunst des Holzeinsatzes ist es, den Geschmack nicht zu überdecken, sondern zu unterstreichen, ihn sichtbarer zu machen. Das Endergebnis ist immer wieder ein verblüffendes Spektakel aus Eleganz, klarer Frucht, Kraft, Struktur, Tiefe und einer vollkommen in sich ruhenden Harmonie, die man kaum beschreiben kann.

Dass die Weine zum Teil zu Preisen gehandelt werden, die man sonst nur aus dem Autohaus kennt, ist schlicht das Resultat aus Angebot und Nachfrage. Die Frage, die man als Weinhändler immer wieder gestellt bekommt, gilt für die Weine der Domaine de la Romanée-Conti natürlich insbesondere: Kann ein Wein wirklich so gut schmecken, dass diese Preise gerechtfertigt sind? Meine Antwort darauf ist, dass der geschmackliche Unterschied ab einem gewissen Preis zwar immer geringer wird, oft aber dennoch da ist. Wer einen guten Pinot Noir von der Côte de Nuits trinken will, kann das für unter 100€, wer einen großen Pinot Noir trinken will für unter 1.000€, wer allerdings einen Pinot Noir in Perfektion trinken will, der kauft einen Romanée-Conti.