Schon als Schüler war Benjamin Leroux so sehr an Wein interessiert, dass er einen großen Teil seiner Freizeit in dieses schönste aller Hobbys investierte. So begann er bereits im Alter von 15 Jahren in den Ferien auf der Domaine Comte Armand zu arbeiten. Pascal Marchand war hier sein Lehrmeister. Benjamin absolvierte später ein Weinbaustudium, anschließend arbeitete er während zweier Jahrgänge auf Cos d'Estournel. 1999 folgte er als Verwalter und Weinmacher seinem ehemaligen Lehrmeister Pascal Marchand auf die Domaine Comte Armand, dem berühmtesten und bekanntesten Betrieb in Pommard.
Nach einigen sehr erfolgreichen Jahren wollte Benjamin neue Wege gehen. 2007 ergab sich für ihn die Gelegenheit zusammen mit einem Partner einen kleinen "Negociant" zu gründen. Das war eine glückliche und weise Entscheidung, denn 50 % aller Flächen im Burgund werden immer noch verpachtet und Leroux verfügt bzgl. der Lagequalitäten und Terroirs über ein schier unglaubliches Wissen. Benjamin ist aber kein klassischer Negociant, da er nie Most oder fertigen Wein kauft. Er persönlich bewerkstelligt mit seiner Mannschaft die gesamte Arbeit im Weinberg, wobei er nur den absolut besten Teil der erzeugten Trauben für sich behält, große Teile werden verkauft.
Benjamin Leroux arbeitet schon immer biodynamisch und wird sich dieses auch nach der Umstellungsphase der nun bewirtschafteten Lagen zertifizieren lassen. Er folgt in seinem Handeln jedoch keinen vorgegebenen Rezepten, denn jede Lage und jeder Jahrgang haben ihre Eigenarten, auf die es einzugehen gilt. Es gibt einige Spitzenerzeuger, die quasi als Rezept extrem geringe Erträge ernten und auch ernten wollen und dies als besten Weg zur Qualität propagieren. Benjamin Leroux verfolgt einen anderen, flexibleren Weg. So gibt es keine starren Regeln in der Entrappung und der Kaltmazeration, er verfährt da je nach Jahrgang, Reife und Lage. Ihm geht es vor allem um Balance und Ausdruck. Das gilt sowohl für seine Herangehensweise im Weinberg als auch für die Weine selbst. Dieses Verständnis macht eine Zusammenarbeit mit Benjamin so attraktiv, weil man einerseits eine vernünftige Menge Wein erntet und anderseits Weinberge hat, die sehr gepflegt sind und durch das so erreichte Gleichgewicht auch in Zukunft sehr gute Trauben hervorbringen.
Im Burgund sehr gute Parzellen oder gar Grand Crus zu pachten, ist auch für eine so geschätzte Persönlichkeit wie Benjamin Leroux eine Herausforderung. Trotzdem wird es ihm gelingen, sein Lagenportfolio in den nächsten Jahren um einige Grand Crus zu erweitern. Die Vereinbarungen sind so gestaltet, dass Leroux in einigen Jahren Teile der bestellten Flächen wird kaufen können. Spätestens dann wird man auch von der "Domaine Leroux" sprechen können.
Wer die Weine von Leroux probiert hat, wird die Entscheidungen seiner Investment-Partner vollkommen nachvollziehen können. Benjamins Weine sind von einem sehr eigenen Stil geprägt, ohne dabei die Typizität der Lagen zu kaschieren. Selbst in einem sehr reifen Jahr wie 2009 ist immer der Charakter und das Terroir des Ursprungsorts auf Anhieb nachvollziehbar. Neben einer komplexen Frucht und betonten Mineralität zeichnet seine Weine eine berauschende Anmut und charmante Finesse aus. Sie sind ungewöhnlich präzise und detailliert gezeichnet und scheinen über ihre Luftigkeit noch eine zusätzliche Dimension im Kontinuum Pinot Noir aufzeigen zu können. Diese Art der Interpretation der besten Lagen des Burgunds ist so fast einmalig. Man kann sich mit einem Glas seiner aktuellen Meisterwerke zurücklehnen und voller Vorfreude der weiteren Zukunft entgegen sehen.