Ponce Blanco Seleccion Albilla 2022

Bodegas y Vinedos Ponce: Ponce Blanco Seleccion Albilla 2022

Zum Winzer

97–98
100
2
Albilla 100%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2027–2044
Verpackt in: 6er
9
frische Säure
voll & rund
mineralisch
3
Lobenberg: 97–98/100
Parker: 95/100
6
Spanien, Manchuela
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Ponce Blanco Seleccion Albilla 2022

97–98
/100

Lobenberg: Reinsortige Albillo aus kargen Hochlagen kann, wie wir von den Hochlagen Riberas von Aguila und Bendito wissen, neben Macabeo (=Viura) von Frontonio aus den Hochlagen Calatayuds zu den ganz unerwartet großen Geheimtips der Weißweinszene Spaniens gehören. Ich gebe zu, seit in zur Hälfte in Spanien wohne lerne ich jedes Jahr sooo viel dazu. Spanien ist heute eben nicht nur im Rotwein Weltklasse, hier in Spanien ist seit nunmehr fast 10 Jahren DER Hot Spot der weltweiten Winzcene.Albillo ist im Grunde eher zart und komplex, ätherisch und filigran, mit dem Holzeinsatz muss man aufpassen. Diese alten Reben stehen auf 2 Hochlagen Plots auf Granit und auf Kalkstein. Tolle salzige Mineralik und rassige Frische. Ausgebaut im 600 Liter Tonneau und etwas in 750 und 1000 Liter Holz, 70% neu. Dieses Holz wird in den nächsten Jahren beibehalten, der Neuholzanteil geht dann zurück. Der 22er als Erstling muss deshalb einige Jahr im Flaschenlager verweilen bis das viele Holz verarbeitet ist, und dann eine Art strahlender Chassagne-Meursault aus dem Glas steigt. Großes Kino. 97-98/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

95
/100

Parker über: Ponce Blanco Seleccion Albilla

-- Parker: The 2022 Selección Albilla is a new top-of-the-range white. It comes from two plots of vines (70% granite and 30% limestone and gravel) one in Villamalea and another one by the winery at a higher altitude, where they find the added seriousness and complexity they were looking for. The wine is mineral and salty, age-worthy and precise with some creamy oak. It fermented in 600-liter barrels and 750- and 1,000-liter foudres with around 70% new oak, where the wine matured sur lies for 11 months. It has 13% alcohol while keeping amazing parameters of freshness and acidity. The nose reveals abundant smoky and toasty notes, a combination of the oak and the lees. The aromatic profile is very different from the Reto/Ponce White. He wants elegant and fine oak to be perceptible but not overwhelming, following the style of some of his favorite whites, like the ones from Burgundy, and he's looking for a wine that has aging potential. However, with new wood, he feels the whites get struck-match notes that he wants to avoid. He will use the same oak containers for the following vintages, so the effect of the élevage should diminish in future years. And this initial vintage should integrate the oak with more time in bottle, as the wine in the palate shows freshness, balance and austerity. 5,000 bottles were filled in July 2023. 95/100

Mein Winzer

Bodegas y Vinedos Ponce

Im Südosten Spaniens, in der Region Manchuela, erzeugt der leidenschaftliche Winzer Juan Antonio Ponce unglaublich beeindruckende, finessenreiche Weine nach den Richtlinien der Biodynamie. Hauptsächlich aus der hier vorherrschenden Rebsorte Bobal, die dank Ponce internationale Bekanntheit erlangte.

Ponce Blanco Seleccion Albilla 2022