Angelita del Challao 2021

Dominio del Challao – Manuel Michelini: Angelita del Challao 2021

Zum Winzer

94–95
100
2
Tempranillo 85%, Garnacha 10%, Garnacha Blanca, Graciano, Malvasia, Viura
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2036
Verpackt in: 6er
9
tanninreich
strukturiert
saftig
3
Lobenberg: 94–95/100
Parker: 93+/100
Tim Atkin: 92/100
Galloni: 92/100
6
Spanien, Rioja
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Angelita del Challao 2021

94–95
/100

Lobenberg: Rioja ist ohne Frage die berühmteste Weinregion Spaniens, dabei ist die Region trotzdem alles andere als homogen. Die drei Unterregionen – Rioja Alavesa, Rioja Oriental und Rioja Alta – unterscheiden sich enorm. Dieser Wein kommt aus dem kleinen Weiler Labastida im Nordwesten der Rioja Alavesa, der kleinsten und nördlichsten Unterregion, die sich im spanischen Baskenland befindet und durch kalkreiche Ton- und Sandböden geprägt ist. Der Mastermind hinter dem Weingut Dominio del Challao ist Manu Michelini, dessen Familie unter dem Namen Michelini i Mufatto sowohl in ihrem Weingut im Bierzo, im Nordosten Spaniens, als auch dem argentinischen Weingut in Mendoza unglaublich feine, terroir-getriebene Weine macht. Der Angelita ist ein Blend aus Trauben verschiedener Cru-Lagen der Ortschaft Labastida, dabei spielt die Tempranillo die erste Geige, aber neun weitere Rebsorten sind ebenso im Blend. Mittleres Rubinrot im Glas mit einem Hauch Violett. Schon an der Nase ist der Angelita erfrischend puristisch. Obwohl er 20 Monate im Holzfass ausgebaut wurde, kommt ein langer, würziger Ausbau in Eichenfässern nicht mal entfernt in den Sinn! Dieser Rioja ist ein Wein der Frische und Moderne – eine Überraschung für die Sinne, weil er die Erwartung an Rioja komplett aus dem Fenster wirft, ohne dabei an Anspruch zu verlieren. Sauerkirsche, Cranberry, dunkle Waldbeeren und saftige Schwarzkirsche mit einem Hauch grünem Tabak und einer kalkig-salzigen Mineralität steigen aus dem Glas. Im Mund spielt die saftige Beeren- und Kirschfrucht mit Veilchen und etwas Milchschokolade, dabei liegt der Fokus auf dieser grandiosen, salzigen, zart rauchigen, kalkhaltigen Mineralität. Der Wein ist knochentrocken und doch nicht hart. Ein Präzisionsteil mit Klasse, das die karge Landschaft der Lage direkt ins Glas katapultiert. Die Tannine sind fein strukturiert und tragen zur dezenten Haptik bei, dabei hat der Wein zugleich eine beispiellose Frische. Er vibriert, animiert und macht Freude. Nichts ist schwer, nichts ist anstrengend. Ein schwebender Rioja, eher was für Pinot Trinker als Blockbuster-Liebhaber. 94-95/100

Jahrgangsbericht

Der Winter 2020/2021 brachte zwischen Dezember und März sehr viel Regen und Schnee, auch etwas Frost. Die Böden waren vor dem Austrieb der Reben mit ordentlichen Wasserreserven gefüllt – ein guter Start in den Jahrgang 2021. Die Blüte verlief bis auf kleine Verrieselungen ziemlich normal, kein Frost, kein Mehltau. Dann folgten nach einem trockenen Mai noch vor der Blüte große Regenmengen im Juni. Nach der Blüte begann ein sehr trockener, warmer, teils heißer Sommer. Hitze- und Trockenstress waren die Folge, die Reben machten ab Mitte August total dicht, um sich zu schützen. Die Beeren waren zu diesem Zeitpunkt dickschalig und kerngesund, Sorge bereitet aber die phenolische Reife, die durch den Stillstand der Reben nicht erreicht werden konnte. Dieses Phänomen gab es in allen Regionen der nördlichen Hälfte Spaniens, also in allen Topregionen. Von Anfang September bis zum 25. September gab es einige Tage satten Regen. Durch die neue Wasserversorgung setzten Photosynthese und Reifung sofort ein. Ab dem 25. September war es trocken, extrem sonnig und warm, nachts sanken die Temperaturen deutlich. Fünf traumhafte Wochen mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nach und hochintensiver Sonne folgten. Diese große Kühle, ja Kälte der Nächte, nach dem letzten Regen vom 25. September, gilt als der Schlüssel zu diesem großen, reifen und zugleich frischen Cool-Climate-Jahrgang. Das Ergebnis waren überall hochgesunde, dickschalige Beeren mit sattem Tannin und hoher Säure vor der Lese im Herbst. Die Weine sind weniger extremreif und immens als 2019, aber deutlich aromatischer und reifer als 2018, mit einer Frische, die ihresgleichen sucht.

93+
/100

Parker über: Angelita del Challao

-- Parker: The 2021 Angelita del Challao, the red village wine from Labastida, comes from the vineyards in the lower part of the village on deeper soils with more clay, and it still has a moderate 12.7% alcohol and great freshness (denoted by a pH of 3.4), balance and elegance. They have included one more vineyard in this cool year, a plot that was contributing to Challao before. All of the reds ferment with a portion of stems (the Tempranillo never more than 20%), all the plots separately and aged separately for one year, then they blend the wine and put it back in the barrels of different sizes and foudre to complete some 20 months. This is a nice blending exercise, with a little more volume and juiciness but still a mineral, serious, chalky mouthfeel. It's smoky and showy, with darker fruit than the rest of the reds. It's approximately 80% Tempranillo and the rest Garnacha, Mazuelo, Viura, Garnacha Blanca and other mixed varieties. 21,581 bottles and some larger formats produced. It was bottled in November 2023. 93+/100

92
/100

Tim Atkin über: Angelita del Challao

-- Tim Atkin: 'Our village wine' is Manu Michelini's description of this assemblage from six parcels in Labastida. Tempranillo-based with the remaining 20% made up of Garnacha, Viura and other red and white varieties, it's an understated, focused cuvée that was aged in concrete and foudres, with sappy, crunchy, bramble and red berry fruit and some underlying tannic grip. 2024-29 92/100

92
/100

Galloni über: Angelita del Challao

-- Galloni: The 2021 Angelita is a blend of 75% Tempranillo with Garnacha and other red varieties from Labastida in Rioja Alavesa. Aged for two years, with one year in foudres and the other in concrete vats, this wine presents a purple hue. The nose carries blood-like aromas, complemented by notes of sour cherry, ripe plums and wild herbs over a damp earth layer. On the palate, it is dry and fairly rich, featuring heightened acidity and fine-grained tannins that lead to a cleansing finish. Angelita is a chalky and enticing red from Labastida.

Mein Winzer

Dominio del Challao – Manuel Michelini

Dominio de Challao ist der Inbegriff eines modernen, eleganten und finessenreichen Rioja-Produzenten. Der Mastermind hinter dem Weingut ist Manu Michelini vom argentinischen Familienprojekt Michelini i Mufatto.

Angelita del Challao 2021