Pommard Premier Cru Les Grands Epenots 2021

Domaine Pierre Morey: Pommard Premier Cru Les Grands Epenots 2021

BIO

Zum Winzer

95–96+
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2027–2051
Verpackt in: 12er
9
strukturiert
seidig & aromatisch
frische Säure
3
Lobenberg: 95–96+/100
Parker zu 2020: 92–94/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Pommard Premier Cru Les Grands Epenots 2021

95–96+
/100

Lobenberg: Natürlich wird Grands Epenots biodynamisch bewirtschaftet. Komplett entrappt und spontan vergoren, dann im hälftig neuen Holz ausgebaut. Epenots – das ist die Lage in Pommard schlechthin. Innerhalb der Côte de Beaune gilt Pommard als druckvollste, kraftvollste und opulenteste Gemeinde unterhalb der Grands Crus vom Corton. Pommard war vor Jahrzehnten einer der berühmtesten Rotweine Burgunds überhaupt. Wer einmal die grandiosen Pommards der Domaine Comte Armand (Weinmacher Benjamin Leroux) verkosten durfte, der weiß, dass begnadete Künstler genau hier auf diesem Terroir und Mikroklima den Spagat zwischen Volnay und Chambolle Musigny, also der Côte de Beaune und der Côte de Nuits, schaffen können. Es ist häufig der Fall, dass Weinlagen, die auf Gemeindegrenzen liegen schon Eigenschaften der jeweils anderen Gemeinde zeigen. Epenots grenzt direkt an Volnay und es ist offensichtlich, dass diese Feinheit von Volnay auch in Epenots zu finden ist, wenn man die Weine mit anderen Pommards vergleicht. Dennoch kommt der Wein dunkler und steiniger aus dem Glas als der fruchtbetonte Monthelie. Viel Cassis, dunkle, eingemachte Kirschen, Schattenmorelle, Espressobohne, sehr dunkle Schokolade. Aber keineswegs wuchtig, sondern elegant. Zeigt viel Finesse und Feinheit für einen Pommard. Auch im Nachhall dominieren Schwarzkirsche und Brombeere, die von ultrafeinen, kreidigen Tanninen unterlegt sind. Fest gebaut, aber wunderbar frisch und saftig. Strahlende Frucht, ein ganzer Korb voller Waldfrüchte. Das Ganze in dieser extremen Frische und konzentrierten Pikanz. Die hedonistische Reichhaltigkeit der Weine ist wirklich göttlich, aber zugleich ist die Frische da, was den Weinen eben auch eine superbe Trinkbarkeit verleiht. Extrem feiner, eleganter und zugleich mega druckvoller Stoff – SO etwas gibt es nicht alle Jahre, das ist klar. 95-96+/100

Jahrgangsbericht

Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.

92–94
/100

Parker zu 2020 über: Pommard Premier Cru Les Grands Epenots

-- Parker zu 2020: The 2020 Pommard 1er Cru Les Grands Epenots is lovely, mingling aromas of wild berries and plums with hints of raw cocoa and loamy soil in an inviting bouquet. Medium to full-bodied, seamless and velvety, it's deep and concentrated, underpinned by powdery tannins and lively acids. 92-94/100

Mein Winzer

Domaine Pierre Morey

Seinen sagenhaften Ruf erarbeitete Pierre Morey sich als Weinbergsdirektor vom Weingut Comtes Lafon. Nach 10 Jahren in dieser Funktion machte er den nächsten Schritt und wurde für weitere 20 Jahre der leitende Kellermeister des biodynamischen, mythenhaften und besten Weißwein-Weinguts Frankreichs,...

Pommard Premier Cru Les Grands Epenots 2021