Lobenberg: Dieses vierte Cru hat sich in den letzten Jahren enorm gemausert. Früher, in den 70er, 80er und 90er Jahren, gefiel es mir nicht immer. Talbot braucht aufgrund des Terroirs warme und trockene Jahre, damit es diese typische Grasigkeit früherer Jahre verliert, die eigentlich aus einer gewissen Unreife resultieren. Wenn Talbot reif ist, dann ist das ein gnadenlos guter Saint-Julien. In 2020 aromatisch und intensiv. Dunkle Kirschen, süße Maulbeere, Blaubeere, Lakritze und dunkle Schokolade. Hochintensiv. Sehr aromatisch, eine richtige Duftwolke kommt aus diesem Talbot. Aber alles ist weich und harmonisch. Opulent, nicht fett, aber fleischig und dicht. Im Mund setzt sich diese Dichte fort. Wow, so fleischig, so reich, so opulent! Aber nicht fett. Das klingt wie ein Widerspruch, ist es aber nicht. Es ist nur einfach so aromatisch. Brombeere, Maulbeere, Cassis und Schattenmorelle. Sehr komplex und intensiv, mittlere Länge, aber reicher Körper. Nicht die allererste Reihe in Saint-Julien, aber definitiv in der zweiten. Das wird eine große Freude in sechs bis sieben Jahren. 96/100