Cotes du Rhone Les Deux Albion 2021

Chateau de Saint Cosme: Cotes du Rhone Les Deux Albion 2021

BIO

Zum Winzer

93–94
100
2
Grenache, Mourvedre, Syrah
5
rot, trocken
15,0% Vol.
Trinkreife: 2023–2034
Verpackt in: 12er
9
voluminös & kräftig
strukturiert
fruchtbetont
3
Lobenberg: 93–94/100
6
Frankreich, Rhone, Gigondas und Rasteau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cotes du Rhone Les Deux Albion 2021

93–94
/100

Lobenberg: Der Wein besteht zu 40% aus Syrah, der Rest ist Grenache, Carrignan und Mourvedre. Das Terroir besteht größtenteils aus um den Ort Cairanne gelegenen eigenen Rebbergen mit sehr altem Rebbestand. Der Ausbau und die Vergärung erfolgt zu 80% in Zement, zu 20% in großen Holzfässern. Alles wird zusammen ausgebaut, kein separierter Ausbau. Diesen Weinberg hat Louis 2006 gekauft. Er liegt also direkt neben dem weißen Les Deux Albion. Das ist der gleiche Plot. Aber dieses Nachbar-Stück liegt eben innerhalb des Cotes du Rhone Gebietes und war damals schon mit sehr alten Reben bestockt. Also der neue, somit wieder der alte Stil der großen Weine der Rhone. Die Nase ist völlig anders als die seines Basis Cotes du Rhones, denn sein Cotes du Rhone ist fast schwarz und geht nur Richtung Syrah. Die Mourvedre und die Grenache sind aber hier in diesem Wein die Dominante. Unglaublich tiefe Würze, unheimlich viel Holunder. Auch feine Himbeere und Erdbeere darunter. Reife Pflaume. Das ist die Nase eines großen, reifen Weines von der Rhone. Das hat ein bisschen Beaucastel-Touch. Ich mag diese reifen, mourvedrelastigen Gerüche. Johannisbrotbaum kommt dazu. Und diese feine Süße ist betörend. Aber nichts tut weh, die Tannine sind ultrafein. Und so langsam zum Ende hin baut sich auch großer Druck auf. Am Ende kommt die Syrah auch wieder hoch. Die 40% wollen doch gehört werden, und bringen noch viel schwarze Kirsche mit viel Druck obendrauf und hallen lange nach. Dieser Deux Albion ist ein ganz anderer Wein als der Cotes du Rhone. Und ein ganz anderer Wein als der Gigondas. Der steht für sich allein. Dieser Wein ist ein Schnäppchen, denn er liegt preislich nicht mehr als einige Euro über dem normalen Cotes du Rhone. 93-94/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2021 stellt an der Rhône zweifellos einen Einschnitt in der Reihe der heißen, trockenen, mediterranen Jahrgänge dar, wie wir sie spätestens seit 2015 durchweg erlebt haben. 2021 erinnert viele Winzer im Rhônetal gar an die »guten alten Zeiten« vor 20, 30 Jahren – späte Lese, hohe Säurewerte und eine Phenolik wie es sie zuletzt in den 90ern gab. Ein Jahrgang der großen Emotionen, ein ständiges auf und ab der Gefühle: Die extreme Frostepisode vom 7. bis 9. April mit Temperaturen von teilweise fast -10°C betraf fast alle französischen Weinbaugebiete. Teilweise sorgte der Frost für einen kompletten Ernteausfall. Drei Wochen lang regte sich gar nichts in den Weinbergen des Rhônetals. Wie durch ein Wunder trieben viele Reben doch noch aus, aber nicht ohne Folgen: Die eiskalten Nächte brachten die Natur aus dem Gleichgewicht, der Wiederaustrieb verlief geradezu anarchisch, die Arbeit im Weinberg war extrem anspruchsvoll und verlangte den Winzerinnen und Winzern alles ab. Die wohltuenden Regenfälle während des gesamten Vegetationszyklus, die gemäßigten Temperaturen im Sommer und der goldene Herbst sorgten für ein großes Durchatmen. Am Ende wird 2021 nicht nur als Jahrgang der plötzlichen Wiedergeburt der Klassik, der Feinheit und Eleganz in Erinnerung bleiben, sondern auch wegen des immensen Aufwands – nur, wer 2021 alles gegeben hat, wurde am Ende mit ultrafeinen Weinen belohnt, wie wir sie seit Jahren nicht mehr im Glas hatten. An der südlichen Rhône ist 2021 ein Jahr der puren Trinkfreude. Alles ist sofort da, offen und so unglaublich fein. Die Alkoholgrade liegen rund 1,5 Prozent unter denen der vergangenen Jahrgänge. Sowohl die Weißen als auch die Roten sind hervorragend balanciert und bestechen mit guten Säurewerten und hoher Frische. Die Weine sind hocharomatisch, die Frucht ist schmeichelhaft und fast schon spielerisch-abgehoben. Eine Grenache voll auf der Pinot-Spur – wann gab es das zuletzt?! Die nördliche Rhône bringt 2021 einen Stil, den dort viele für nicht mehr möglich hielten: Extrem fein und verspielt, fast schon schwebend und mit einer genialen Frische ausgestattet. Ein Jahr für große Weißweine mit strahlender Aromatik und hervorragender Lagerfähigkeit, ein Jahr für herrlich klassische, stilvolle, delikate Rotweine mit betörend ätherischen Noten von Pfeffer und Veilchen und ultrafeiner, aber aufregender Tanninstruktur. All in all ist 2021 an der Rhône ein Jahr für Finessetrinker, für Liebhaber der Feinheit, der Frische und der Eleganz. Lange hat man sich nach solchen klassischen Jahren gesehnt. Aber klassisch mit einem genialen Twist, denn am Ende vereint 2021 mit seiner schlanken, hochfeinen Art und der genialen Duftigkeit und Aromatik das Beste von damals und heute. »Zurück in die Zukunft!« – das beschreibt diesen aufregenden Rhône-Jahrgang wohl letztlich am besten.

Mein Winzer

Chateau de Saint Cosme

Gigondas ist zusammen mit der Appellation Chateauneuf-du-Pape sicherlich die spannendste und innovativste Region der Rhone und der junge Louis Barruol von Chateau de Saint Cosme gehört nicht nur laut Robert Parker zusammen mit Santa Duc und Bouissiere zur Creme de la Creme der Appellation.

Cotes du Rhone Les Deux Albion 2021