Chapelle Chambertin Grand Cru 2021

Domaine Trapet: Chapelle Chambertin Grand Cru 2021

BIO

Zum Winzer

96–98
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Verpackt in: 6er
3
Lobenberg: 96–98/100
Tim Atkin: 95/100
Parker: 93–95/100
Decanter: 93/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chapelle Chambertin Grand Cru 2021

96–98
/100

Lobenberg: Der Chapelle-Chambertin ist dieses Jahr exzeptionell gut gelungen und weist ebenso eine grandiose Frische und Spannung auf wie der Latricières, für den das eigentlich typischer ist. Die Frucht bewegt sich überwiegend im rotfruchtigen Spektrum, wirkt leichtfüßig und so spannungsgeladen, dass man nur darüber staunen kann in diesem heißen Jahrgang. Den extrem hohen Ganztraubenanteil in der Gärung von über 80 Prozent spürt man kaum, die Tannine sind total zart und poliert. Ein kleiner Hauch pfeffrige Schärfer verrät es dann vielleicht, aber was für eine Schönheit in Frische und Brillanz! Groß! 96-98/100

Jahrgangsbericht

Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.

95
/100

Tim Atkin über: Chapelle Chambertin Grand Cru

-- Tim Atkin: This is richly fragrant on the nose with black cherries, mulberries and bramble. The palate shows youthful tannins that are still a bit stringy and need some time, but the acidic verve is nicely slotted in. I love imagining what it was like working amongst the older Les Gemeaux vines when they were planted. Mules were used until 1920 when horses were introduced and then used for decades. 95/100

93–95
/100

Parker über: Chapelle Chambertin Grand Cru

-- Parker: The 2021 Chambertin Grand Cru wafts from the glass with aromas of dark cherries and mulberries mingled with notions of forest floor, vine smoke, dark chocolate and spices. Full-bodied, layered and velvety, it's deep and complete, with rich, powdery tannins, lively acids and a long, resonant finish. It's the cuvée that incorporates the highest percentage of whole bunch in the range this year. 93-95/100

93
/100

Decanter über: Chapelle Chambertin Grand Cru

-- Decanter: The first Trapet grand crus shows admirable concentration, with a smoky side to the ripe plummy fruit. Pierre Trapet remarks that a modest proportion of whole clusters were used in 2021, even in this parcel planted in thin soils over the limestone base where the grapes ripen early. The key was selection; what was left after sorting produced a wonderfully supple, silky wine with enough density and grip to ensure it ages well. The grapes come from from Trapet’s 0.60-hectare old vine parcel in Chapelle-Chambertin. 93/100

Mein Winzer

Domaine Trapet

»Nur durch die Solidarität wird die lange Schicksalskette der einzelnen Menschen verbunden. Was wären wir selbst ohne die anderen, ohne die Hilfe der anderen?« Diese Erkenntnis setzte sich in der Domaine Trapet bereits im 19. Jahrhundert durch.

Chapelle Chambertin Grand Cru 2021