Fontecon 2022

Bodega Zarate: Fontecon 2022

2
Albarino, Caino Tinto, Espadeiro
5
rosé, trocken
12,0% Vol.
Trinkreife: 2023–2035
Verpackt in: 6er
9
leicht & frisch
mineralisch
fruchtbetont
3
Lobenberg: 94/100
Parker: 92/100
6
Spanien, Rias Baixas
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Fontecon 2022

94
/100

Lobenberg: Zarates Rosé wächst natürlich wie alles andere auch auf kargen Granitböden. Es ist eine Cuvée aus den autochthonen Rebsorten Caino Tinto, Espadeiro and Albarino, Rot und Weiß gemischt also. Der Wein wird im Edelstahl ausgebaut und dabei drei Monate auf der Feinhefe belassen. Eine Nase, die deutlich von den steinigen Granitböden berichtet, etwas Rauch, angeflämmte Himbeere, Hagebuttentee, Cranberry, warmer Sandstein, ein kleiner Touch Rosenblätter und Austernschale. Eine Mischung aus rauchiger, hellroter Frucht zwischen Waldbeeren und Sauerkirsche auf steiniger Unterlage. Erinnert ein kleines bisschen an den genialen Rosé, den Antonio Macanita auf den vulkanischen Azoren keltert. Durchaus vollmundig und kraftvoll für einen Rosé, druckvoller Körperbau. Auch hier helle rote Waldfrüchte, Sauerkirsche, etwas Blutorange, ganz feine, animierende Bitterstoffe im Nachhall, daneben aber auch eine schöne Extraktsüße, obwohl der Rosé ganz durchgegoren ist. Auch hier ein bisschen Rauch und Terroirabdruck im salzigen Abgang, in dem sich auch die für Galizien typische, prägnante Säurespur nochmal deutlich abzeichnet. Genug Substanz und mediterrane Würze hat der Wein auf jeden Fall, um auch gegrillten Fisch oder Gemüse hervorragend zu begleiten, ein gastronomischer Rosé im besten Sinne. Die Nase hat sich leicht geöffnet, der Rauch ist etwas verflogen und jetzt dominiert salzige Himbeere. Das ist schon ein schicker Rosé, mundwässernd, saftig, mineralisch-salzig, rassige Säure, was sicher auch vom Albarino-Anteil kommt, dazu schön trocken, gute Länge und viel Power. Toller Terroirwein aus Galizien. 94/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

92
/100

Parker über: Fontecon

-- Parker: The 2022 Fontecón is a rosé that is produced with Albariño, Caíño and Espadeiro. This is the first vintage I tasted, even though they started making it in 2017. It's a wine without appellation, as Rías Baixas dos not allow rosé wines. It's aromatic, clean and tasty, expressive, floral and with a very harmonious and tasty palate. It is closer to a white than a light red, super tasty and saline. 1,200 bottles were produced. This was not produced in 2021, a very challenging year for reds. 92/100

Mein Winzer

Bodega Zarate

Bodega Zarate wurde schon 1707 von Diego Zarate y Murga, dem von Felipe V zum ersten Marquis von Montesacro ernannten Adeligen, gegründet.

Fontecon 2022