Gigondas L' Argnee Vieilles Vignes 2022

Perrin / Beaucastel: Gigondas L' Argnee Vieilles Vignes 2022

Zum Winzer

100
100
2
Grenache 100%
5
rot, trocken
15,0% Vol.
Trinkreife: 2031–2063
Verpackt in: 6er OHK
9
fruchtbetont
pikant & würzig
strukturiert
3
Lobenberg: 100/100
6
Frankreich, Rhone, Gigondas und Rasteau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Gigondas L' Argnee Vieilles Vignes 2022

100
/100

Lobenberg: Amarena-Schwarzkirsche, und noch erdiger, würziger und noch dunkler in der Frucht als Clos des Tourelles. Darunter satte provenzalische Kräuter, sehr feine Lakritze und Sandelholz. Im Mund unglaublich Schub. Die Tannine sind massig vorhanden, aber samtig, so opulent und reich, so dunkel, fast geheimnisvoll in ihrer Opulenz. Der Wein hat unglaublichen Schub und Mineralität, der ganze Gaumen wird ausgekleidet. Das Zahnfleisch wird belegt von dunkler, intensiver, fast klebriger schwarzer und roter Frucht. So eine wahnsinnige Intensität! Anders als der feinere Clos des Tourelles ist der L’Argnée deutlich auf der wuchtigeren Seite mit diesem unglaublichen Schub. So hintergründig, so ursprünglich! Multikomplex, geheimnisvoll und für Minuten stehend mit changierenden Eindrücken. Dunkel und exotisch dabei, mit Minze und Eukalyptus, Cassis und Brombeere. Dazu Süße aus Feigen ohne wirklich süß zu sein. Diese opulente Majestät braucht Jahre, um sich zu trinkiger Feinheit aufzuschwingen. Erstmal ist diese ganze Wucht, die ganze Süße, die Dichte aus Feigen, Amarena, Minze und Eukalyptus, zu überwältigend. Aber ohne Frage großer Stoff – ein Unikat in seiner Ausprägung zwischen Burgund und vielleicht Australien. Groß! 100/100 *** Der L’Argnée stammt aus einem Hektar in biodynamischer Bearbeitung, weit unterhalb von Clos des Tourelles gelegen, neben den Einzellagen von Saint Cosme. Uralte Reben, die vor der Reblaus gepflanzt wurden. Sie sind wurzelecht, weil die Reben auf sandigen Böden stehen, in denen sich die Reblaus nicht wohlfühlt. Bei diesem Wein werden die Trauben nicht entrappt und dann spontan vergoren. Ausgebaut wird im Holzfuder und im Tonneau. Die Böden sind auf dem felsigen Untergrund von Gigondas gelegen, aber der größte Teil ist überwiegend leichter Sand als Auflage.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

Mein Winzer

Famille Perrin

Beaucastel ist ganz sicher seit Jahrzehnten der Primus inter Pares in der südlichen Rhone und einer der wenigen Betriebe, der für den roten Chateauneuf noch alle 13 zugelassenen Traubensorten verwendet.

Gigondas L' Argnee Vieilles Vignes 2022