Cotes du Rhone Rouge Les Becs Fins 2022

Michel Tardieu - Chateauneuf du Pape: Cotes du Rhone Rouge Les Becs Fins 2022

2
Grenache 70%, Syrah 30%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2023–2033
Verpackt in: 12er
9
strukturiert
pikant & würzig
fruchtbetont
3
Lobenberg: 92/100
Jeb Dunnuck: 91/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cotes du Rhone Rouge Les Becs Fins 2022

92
/100

Lobenberg: Der Wein ist aromatischer und seidiger als viele andere Côtes du Rhône, immer mit einer frühen Trinkbarkeit. Aber zugleich wuchtig und mit Druck und Power. Ein extrem saftiger, fruchtiger, samtig-dichter und trinkiger Wein von der Rhône. Das Terroir für diesen Wein ist klassisches Châteauneuf-Kieselterroir. Die Trauben stammen aus den Gemeinden Lirac, Synargues, Roaix, Visan und Plan de Dieu. Genau wie im Vorjahr ist der Blend 70 Prozent Grenache und lediglich 30 Prozent Syrah. Das Rebalter der Grenache ist über 60 Jahre, die Syrah-Reben sind über 30 Jahre. Der Becs Fins ist zu 100 Prozent aus entrappten Trauben gewonnen. Vergärung und neun-monatiger Ausbau komplett in Beton. Auch der Basiswein wird bei Tardieu weder geschönt noch filtriert. Das Ausgangsmaterial muss einfach immer perfekt sauber sein. Und wo 2021 die weingewordene Frische und Pikanz in Reinform war, sind wir 2022 etwas mehr zurück bei der wärmeren Rhônestilistik, bei der Reichhaltigkeit und der warmen Steinigkeit. Dennoch ist der Becs Fins überwiegend rotfruchtig, duftet überhaupt nicht opulent, sondern total fein und verspielt aus dem Glas. Läuft fast komplett in roter bis dunkelroter Frucht, dunkle Himbeere, Orangenabrieb, Schlehe, Sanddorn, Garrigues und Schwarztee. Der Mund ist saftig und sooo unendlich fein, tänzelnd trotz seiner Wärme und seines aromatischen Reichtums. Elegant und total geschliffen, einfach glockenklar in seiner kirschig-beerigen Duftigkeit und Finesse. Ein köstliches finale mit dunkler Himbeere, Lavendel, rotem Pfeffer und superseidigen Tanninen. Was für eine Balance, was für ein Trinkfluss, was für ein feiner Saft. Einfach wunderbar zu trinken. Leckere Natur pur. 92/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

91
/100

Jeb Dunnuck über: Cotes du Rhone Rouge Les Becs Fins

-- Jeb Dunnuck: I loved the 2022 Côtes Du Rhône Les Becs Fins, a fleshy, up-front, ripe 2022 revealing a big bouquet of black raspberries, pepper, and flowers, medium to full body, a round, lush mouthfeel, and ripe, integrated tannins. It's a seriously good Côtes Du Rhône to enjoy over the coming 5-7 years. 91/100

Mein Winzer

Michel Tardieu – Chateauneuf du Pape

Michel Tardieu ist inzwischen legendär und einer der besten Weinmacher Frankreichs. Robert Parker u. v. a. überhäuften ihn zu Recht mit Superlativen. Sehr oft arbeitet er an der Rhone und in anderen Regionen mit seinem Freund Philippe Cambie zusammen.

Cotes du Rhone Rouge Les Becs Fins 2022