Chateauneuf du Pape 2022

Michel Tardieu - Chateauneuf du Pape: Chateauneuf du Pape 2022

Zum Winzer

96–97
100
2
Grenache 75%, Mourvedre 10%, Syrah 10%, Cinsault 5%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2027–2043
Verpackt in: 12er
9
voluminös & kräftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 96–97/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateauneuf du Pape 2022

96–97
/100

Lobenberg: Auch der Châteauneuf Classique besteht aus sehr alten Reben, sie sind zwischen 60 und 80 Jahren alt. Im Keller werden die Trauben zur Hälfte nicht entrappt. 2022 wird keine Cuvée Vieilles Vignes produziert, weil es einfach durch Frostschäden und die hohe Trockenheit zu wenig Menge gab. Die Trauben gingen alle in diesen Classique, der auch aus Toplagen wie Les Bédines, La Crau und dem Plateau de Mont Redon kommt. Der Wein hat eine sehr harmonische Nase. Rote Frucht, viel Kirsche, Erdbeere und Himbeere. Die 75 Prozent Grenache spielen ihre Stärke aus. So fein, so verwoben! Einfach elegant und schick. Auch im Mund rote Kirsche, Erdbeere und Himbeere. Tolle Länge mit Salzigkeit und einer leichten Schärfe von den Rappen. Erstaunlich schick und geschmackvoll. Rosenblätter – eine ganze Blumenwiese. Das Ganze in Verbindung mit der roten Frucht bringt das viel Charme, ohne ganz groß zu sein, aber super lecker! Alles passt, traumhafte Harmonie und Balance, sehr schick und in diesem Preisbereich ein hochspannender Châteauneuf-du-Pape. 96-97/100 *** 14,5% Alkohol. 75% Grenache, 10 Syrah, 10 Mourvedre, 5% Cinsault. 50% entrappt und 50% Ganztraube. 60-80 Jahre alte Reben vom Plateau Mont Redon, La Crau und drei weiteren Lagen ergänzt um einige uralte Reben aus dem 2022 nicht erzeugten Vieilles Vignes. Eingemaischt und spontan vergoren im ein- und zweijährigen Barrique, danach 12 Monate im großen Holzfuder auf der Feinhefe ohne Bâtonnage. Nicht filtriert und ungeschönt. 54 mm Naturkork.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

Mein Winzer

Michel Tardieu – Chateauneuf du Pape

Michel Tardieu ist inzwischen legendär und einer der besten Weinmacher Frankreichs. Robert Parker u. v. a. überhäuften ihn zu Recht mit Superlativen. Sehr oft arbeitet er an der Rhone und in anderen Regionen mit seinem Freund Philippe Cambie zusammen.

Chateauneuf du Pape 2022