Barolo Vigna Marenca 2019

Luigi Pira: Barolo Vigna Marenca 2019

Zum Winzer

98–100
100
2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2028–2055
Verpackt in: 12er
9
voluminös & kräftig
seidig & aromatisch
strukturiert
3
Lobenberg: 98–100/100
Vinum: 96/100
Galloni: 96/100
Decanter: 95/100
Jeb Dunnuck: 95/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo Vigna Marenca 2019

98–100
/100

Lobenberg: Bei Luigi Pira wird immer komplett entrappt. Keine Kaltmazeration, normale Vergärung für zweieinhalb Wochen, danach vier bis sechs Wochen natürlich abgesetzt im großen Stahltank. Der Marenca wird erst für ein Jahr in französischen 500-Liter Tonneaux ausgebaut, ein Drittel Neuholz, der Rest ist in Zweit- und Drittbelegung. Anschließend geht der Wein für ein weiteres Jahr ins große, gebrauchte slawonische Holzfass. Die mittlere Lage des Ortes Serralunga ist Luigi Piras Heimat und Aushängeschild. Seine Reben stehen direkt unterhalb des Weingutes, das sind die allerbesten Lagen von Serralunga. Die Böden sind stark eisen-geprägt und bringen kraftvolle Weine hervor. Das ist schon eine verrückte Situation: auf der einen Seite liegen die Weinberge von Angelo Gaja, auf der anderen Seite am Ortsausgang die Weinberge von Giacomo Conterno, und in der Mitte, im Filetstück, liegen die Weinberge von Luigi Pira. Ich glaube, es gibt kein perfekter gelegenes Weingut als Luigi Pira im Herzen Serralungas. Auf den Marenca blickt man direkt, wenn man vom Weingut oben runterschaut. Die Lage ist sehr steil und in perfekter Südexposition. Der Boden im Marenca besteht komplett aus weißem Lehm, was eher maskuline Weine ergibt und den Barolo letztlich deutlich vom Margheria oder Serralunga unterscheidet. Hier kommt wesentlich mehr Power und mehr Druck. Und der Marenca hat im Gegensatz zum Margheria auch etwas neues Holz gesehen, was Giampaolo bei diesem maskulinen Terroir für hilfreich hält. Und anders als in seinem Lieblingswein Rionda hält er hier den Neuholzeinsatz noch an der Grenze, so dass es auch für Finessetrinker noch gut passt. Wir probieren im Oktiober 2022 immer noch ein Fassmuster. Schon die Farbe ist von tiefem Kirschrot und bedeutend tiefer als die des Margherita. Eine intensive Kirschnase steigt aus dem Glas. Dunkel, samtig, saftig. Dabei ist der Marenca zugleich auch dichter und floraler als der Margheria. Veilchen, Rosenblüten, ein Hauch Orangenschale und zarte ätherische Kräuter. Meiner Meinung nach ist das die komplexeste Nase der Pira Weine im Jahrgangs 2019. Im Mund wird das Tanninlevel nochmal voll aufgedreht. Das ist Serralunga in Reinform. Mit einer messerscharfen Präzision und großen Tanninen. Mit viel Bass vibriert das Glas. Das ist ein Wein, der in Ihren Keller gehört, denn hier ist vor allem im grandiosen Jahr 2019 unvergleichbar viel Wein im Glas für diesen doch relativ erschwinglichen Preis und Gianpaolo Pira hat sich mit diesem Wein selbst übertroffen. Bravo! 2030-2040 98-100/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2019 ist im Piemont wie auch in vielen anderen Regionen Europas ein magisches Jahr der Perfektion, er wird als klassischer Jahrgang hoch gelobt und im selben Zuge auch hoch bewertet. Viele Winzer vergleichen den Jahrgang mit dem Weltklasse-Ausnahme-Jahrgang 2016, besonders wegen der Tannindichte, Konzentration und Power der Weine. Den entscheidenden Unterschied zu den 2016ern macht aber die Balance der vielen dichten Tannine mit der wollüstigen Frucht, die süßer und saftiger ist als in den 2016ern. Die vibrierend frische, ausgleichende Säurestruktur der Weine sorgt für die ultimative, herausragende Balance. Der hohe Anteil an Polyphenolen bringt dabei vor allem bei Nebbiolo eine gesund leuchtende Farbe hervor, die tiefer und intensiver ist als in den Vorjahren. Im Grunde genommen haben die 2019er den Genuss-Regler lauter aufgedreht als die 2016er, sie sind eine hedonistische Version dieses klassischen Jahrgangs. Trotz all der Saftigkeit und Balance werden die Weine aber einige Zeit brauchen, um in ihr ideales Trinkfenster zu kommen, frühestens ab 2025, idealerweise ab 2028 geht’s los. Die Topweine haben das Zeug dazu, locker 20 und mehr Jahre im Keller zu reifen. Sie sind stramme, elegante Marathonläufer.

96
/100

Vinum über: Barolo Vigna Marenca

-- Vinum: Raffinierte Kombination nach Waldfrüchten, Veilchen und Leder, Nuancen von Pfeffer und Tabak; füllige Textur, die Tannine perfekt integriert, präziser Abgang auf Noten von reifem Steinobst und Gewürzen. 96/100

96
/100

Galloni über: Barolo Vigna Marenca

-- Galloni: The 2019 Barolo Marenca is superb. Rich, ample and explosive, with tremendous depth, the 2019 has so much to offer. A rush of dark red-toned fruit, lavender, spice, iron and dried flowers saturates the palate. Bright acids and firm Serralunga tannins wrap it all together. The 2019 is exceptional. 96/100

95
/100

Decanter über: Barolo Vigna Marenca

-- Decanter: Bright ruby in the glass, Pira's Marenca 2019 shows a bright definition of liquorice stick with vibrant violet and a bergamot-like citrus note. The attack is elegant, refreshing and savoury, but then the palate is dominated by firm, grainy tannins with a dusty yet sweet finish. A greatly powerful wine which deserves attention for its ageing ability. 95/100

95
/100

Jeb Dunnuck über: Barolo Vigna Marenca

-- Jeb Dunnuck: A bit more reserved now, the 2019 Barolo Marenca is ripe with kirsch, tobacco, leather, and anise and is a more meditative wine that will need time to unfurl. It takes on even more power and structure on the palate, with ripe muscular tannins and ample fruit throughout. Full-bodied, with notes of ripe cherry, tea leaf, and turned earth, this one demands time. Drink 2026-2046. 95/100

Mein Winzer

Luigi Pira

Das Weingut Luigi Pira liegt traumhaft schön am Hang eines riesigen Talkessels mitten in Serralunga d’Alba mit vielen der besten Lagen des Barolo.

Barolo Vigna Marenca 2019