Le Petit Mouton de Mouton Rothschild 2022

Le Petit Mouton de Mouton Rothschild 2022

Holzkiste

Zum Winzer

95–96
100
2
Cabernet Sauvignon 71%, Merlot 19%, Cabernet Franc 7%, Petit Verdot 3%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2029–2049
Verpackt in: 3er OHK
9
pikant & würzig
saftig
strukturiert
3
Lobenberg: 95–96/100
Bettane: 96/100
Suckling: 95–96/100
Wine Cellar Insider: 95–96/100
Weinwisser: 95–96/100
Gerstl: 19+/20
6
Frankreich, Bordeaux, Pauillac
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Le Petit Mouton de Mouton Rothschild 2022

95–96
/100

Lobenberg: Der Zweitwein von Mouton Rothschild. 71 Prozent Cabernet Sauvignon, 19 Prozent Merlot, sieben Prozent Cabernet Franc und drei Prozent Petit Verdot. Der Alkoholgehalt liegt bei 14,2 Volumenprozent, der pH-Wert bei 3,86. Ausbau zu 60 Prozent in neuen Barriques. Leicht bissige Nase mit singenden Tanninen, aber auch roter Frucht. Cranberry, leichte Schärfe zeigend, daneben Schwarzkirsche und Brombeere. Insgesamt eher auf der blumigen Seite bleibend mit sehr viel Flieder und Wiesenblumen. Im Mund deutlich zulegend an Kraft. Aber auch hier die Blumigkeit als Dominante. Es kommen Veilchen zum Flieder. Das Florale ist schon immens und trotzdem kommt dahinter die Kraft durch. Leicht singende, vibrierende Lakritze mit Brombeere und schwarzer Kirsche. Auch Blaubeerschalen. Gute salzige Länge, auch durchaus Kraft zeigend. Ein gutes Abbild seines Hauptweins, auch wenn er nicht an diese Größe herankommt. 95-96/100

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

96
/100

Bettane über: Le Petit Mouton de Mouton Rothschild

-- Bettane: Alles andere als klein, großartig durch seine große aromatische Komplexität und seine Textur, die kaum weniger reichhaltig ist als die eines großen Weins. Das von dem Weingut gezeigte Niveau beeindruckt unser Team. 96/100

95–96
/100

Suckling über: Le Petit Mouton de Mouton Rothschild

-- Suckling: The Petit Mouton is more and more structured and intense. It's made for the cellar. Full to medium body. Lively and intense. Solid. 71% cabernet sauvignon, 19% merlot, 7% cabernet franc, and 3% petit verdot. 95-96/100

95–96
/100

Wine Cellar Insider über: Le Petit Mouton de Mouton Rothschild

-- Wine Cellar Insider: Flowers, cherry pipe-tobacco, black raspberry, spearmint, black cassis, and plums open the perfume. On the palate, the wine is lush, fresh, sweet, spicy, pure, and rich, with a vibrant, long deep, black and blue fruit and tobacco packed finish. This is Jr. Mouton Rothschild! The wine blends 71% Cabernet Sauvignon, 19.% Merlot, 7% Cabernet Franc and 3% Petit Verdot.14.2% ABV, 3.86 pH. Drink from 2024-2045. 95-96/100

95–96
/100

Weinwisser über: Le Petit Mouton de Mouton Rothschild

-- Weinwisser: 71 % Cabernet Sauvignon, 19 % Merlot, 7 % Cabernet Franc, 3 % Petit Verdot, pH 3.86, 14.2 Vol.-%. Delikates schwarzbeeriges Bouquet, zartes Fliederparfüm, exotische Hölzer und Brasiltabak. Am komplexen, durchtrainierten Gaumen mit cremiger Textur, perfekt balancierter, (fast) tänzerischer Rasse und engmaschigem Tanningerüst. Im konzentrierten Finale Wildkirsche, Wacholder, getrockneter Rosmarin und feinmehlige Adstringenz. Für Jean-Emmanuel ist das ein großer Petit Mouton, dank der unglaublich soften Tannine. Es wird spannend sein, diesen Wein in 10 Jahren in eine Blindprobe mit anderen Grand Vins aus Pauillac einzuschmuggeln. Grandioser Zweitwein. 95-96/100

19+
/20

Gerstl über: Le Petit Mouton de Mouton Rothschild

-- Gerstl: Herrlich frische Frucht springt förmlich aus dem Glas, dazu tolle Terroirtiefe, geniale Kräuter- und verführerische florale Noten vervollständigen das edle, sinnliche Duftbild. Ein Traumwein am Gaumen, ich gebe zu, den hätten sie mir auch als Mouton verkaufen können. Die Konzentration ist enorm und der Wein tänzelt leichtfüssig über den Gaumen, köstliche Extraktsüsse, verführerisch frische Frucht balanciert sie perfekt aus, das ist ein sinnliches Mouton-Erlebnis. Im Moment ist es gar nicht so einfach, den Unterschied zum Grand Vin auszumachen. Der vergleichsweise dezent rustikale Einschlag bringt eher zusätzlichen Charme als das Gegenteil, und der Grand Vin ist dieses Jahr so superdelikat, dass man auch keinen Unterschied in Sachen Konzentration erkennen kann. Ja, ein paar zusätzliche Finessen hat der Mouton schon und die werden wohl erst mit der Zeit noch mehr zur Geltung kommen. 19+/20

Mein Winzer

Mouton Rothschild

Zusammen mit Lafite und Latour war Château Mouton Rothschild Jahrhunderte im Besitz des "Prinzen der Reben", des Marquis Nicolas-Alexandre de Ségur. Nach einiger Zeit im Besitz des Baron de Brane erhielt Château Mouton Rothschild seinen heutigen Namen, nachdem es 1853 von Baron Nathaniel de...

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