Meursault Village 2020

Domaine Pierre Morey: Meursault Village 2020

BIO

Zum Winzer

93–94+
100
2
Chardonnay 100%
5
weiß, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2024–2035
Verpackt in: 12er
9
voll & rund
mineralisch
frische Säure
3
Lobenberg: 93–94+/100
Parker: 90–92/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Meursault Village 2020

93–94+
/100

Lobenberg: Der Meursault Village liegt während des Ausbaus zu 15 bis 20 Prozent im neuen Holz, der Rest ein- oder zweijähriges Barrique. Der Wein stammt aus drei verschiedenen Ortslagen von Meursault, eine ist nahe Blagny, eine nahe Puligny und eine nahe Monthelie gelegen. Jeweils mit leicht unterschiedlichen Auflagen über dem Kalkstein, alle sehr steinig und kiesig. Pierre wählt diese drei Lagen, da sie seiner Meinung nach erst zusammen perfekt den Charakter von Meursault widerspiegeln. Und damit hat er völlig recht, denn das ist ein sehr klassischer Meursault, aber natürlich auch ein sehr klassischer Pierre Morey. Dieser Biodynamiker macht eben beides, sehr stylische, und gleichzeitig sehr zugängliche, charmante Weine. In die Nase steigt ein leichter Hauch von rosafarbenem Pfirsich, dann viel reife, süße Zitrusfrucht, ein wunderbarer Zweiklang. Leichte Meeresbrise, Seegras, dahinter etwas pinke Grapefruit, Kalkstein, sogar ein bisschen Feuerstein, eine schöne Kombination. Extrem charmante Nase trotz dieser ausgeprägten Struktur. Der Angang im Mund ist geprägt von der Mineralität, die sich in 2020 mit der feinen Zitrusnote zu einem immensen Frischeempfinden am Gaumen auflädt. Es gibt hier kein Fett, der Wein ist erstaunlich definiert und schlank für so einen vollreifen Jahrgang. Kraftvoll, aber sehr fein balanciert, sehr elegant. Die Weine erinnern manchmal mehr an die kargen Lagen von Chassagne. Eine Verbindung aus einer super Säure und heller Frucht, man hat keine opulenten Butternoten. Der Mann und vor allem auch seine jetzt federführende Tochter Anne, wollen keine Eindrucks-Monster auf die Flasche bringen, sondern sie wollen extrem zugängliche und einnehmende Trinkweine mit Eleganz und Frische machen. Und das ist wirklich ein Zechwein auf höchstem Niveau! In Sachen Frische und Balance ist 2020 ganz weit vorne, an 2017 angelehnt, großartig. 93-94+/100

Jahrgangsbericht

Nach einem erneut eher milden Winter kamen Austrieb (März) und Blüte (Mitte Mai) wieder recht früh in 2020. Es folgte ein warmer Sommer, der aber weniger extreme Hitzespitzen wie 2019 und 2018 hatte und vor allem durch kühlere Sommernächte eine robuste Säurestruktur erhalten konnte. Häufig wird vergessen, dass Hitze und vor allem Trockenheit nicht nur die Zuckerentwicklung, sondern auch die Säuren und Gerbstoffe durch niedrige Erträge und dicke Beerenschalen aufkonzentrieren. Dieser mediterrane Powersommer hat dem Burgund Mitte August den frühsten Lesestart seit 2003 beschert, dennoch wurden die vollen 100 Tage Reifezeit nach der Blüte erreicht bis zur Lese. Aufgrund der sehr trockenen Verhältnisse waren die Trauben weitgehend kerngesund und vollreif – Fototrauben soweit das Auge reicht! Wohingegen an der Côte de Beaune fast durchschnittliche Mengen Chardonnay geerntet werden konnten, war der Ertrag beim Pinot Noir an der gesamten Côte d’Or durch die winzige Beerengröße geringer noch als im Vorjahr 2019. Die Chardonnays betören mit dem selben imposanten Fruchtdruck und einer Power wie 2019. Sie wirken allerdings schlanker und feiner, auch aufgrund von lebhafteren Säuren, die eher an 2017 denken lassen. Es ist mit 2014 und 2017 ziemlich sicher das beste Weißweinjahr der letzten 10 Jahre. Die Balance der weißen 2020er ist herausragend! Die Pinot Noirs sind etwas weniger einheitlich balanciert. Je nach Terroir und Erntezeitpunkt, changieren sie zwischen bestechender Eleganz, Kühle und Finesse bis hin zu gewaltiger, mediterraner Struktur mit hoher Reife bis hin zur Überreife in einigen Fällen. Die topgesunden Beeren waren dickschalig, klein und kernig und gaben nur widerwillig ihren hochkonzentrierten, hochintensiven Saft preis. Die Fruchtfülle und das Parfüm der roten 2020er ist gewaltig, wie dichte Wolken aus Waldfrüchten und dunkler Kirsche schiebt es tieffarbig und reich aus dem Glas. Die Konzentration ist berauschend, die besten 2020er stellen die exzellenten Vorjahre sogar noch in den Schatten – in der Spitze war absolute Weltklasse möglich in diesem Blockbusterjahr. 2020 ist ein beeindruckendes und großes Jahr, das bei den Top-Domaines mit zum besten zählt, was es in den letzten Jahrzehnten gab. Zurücklehnen und genießen mit den verführerischen Pinots und sich mitreißen lassen von den berauschenden Chardonnays. Die erneut kleinen Erträge und der harte Frost in 2021 erzeugen weiter Mengendruck auf das Burgund und die besten 2020er werden schnell rar und gesucht sein.

90–92
/100

Parker über: Meursault Village

-- Parker: The 2020 Meursault is excellent, wafting from the glass with aromas of pear, hazelnuts, white flowers and freshly baked bread. Medium to full-bodied, satiny and lively, with fine depth at the core, bright acids and a chalky finish, it's the usual blend of lieux-dits Les Forges, Les Pellans and Les Chaumes de Narvaux. 90-92/100

Mein Winzer

Domaine Pierre Morey

Seinen sagenhaften Ruf erarbeitete Pierre Morey sich als Weinbergsdirektor vom Weingut Comtes Lafon. Nach 10 Jahren in dieser Funktion machte er den nächsten Schritt und wurde für weitere 20 Jahre der leitende Kellermeister des biodynamischen, mythenhaften und besten Weißwein-Weinguts Frankreichs,...

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