Savigny Les Beaune Premier Cru Monopole Champ Chevrey 2020

Tollot Beaut: Savigny Les Beaune Premier Cru Monopole Champ Chevrey 2020

Zum Winzer

93–95
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2040
Verpackt in: 6er
9
strukturiert
seidig & aromatisch
frische Säure
3
Lobenberg: 93–95/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Savigny Les Beaune Premier Cru Monopole Champ Chevrey 2020

93–95
/100

Lobenberg: Die Trauben werden komplett entrappt, Kaltmazeration im Beton, spontan vergoren. Malo und Ausbau für rund 18 Monate in überwiegend gebrauchten Barriques. Seit dem Jahrgang 2014 setzt man nach der Entrappung eine optische Traubensortiermaschine zusätzlich zur strengen Lese im Weinberg ein. Ein Plus an Feinheit und Klarheit der Frucht, denn unreife oder unkorrekte Beeren werden per Luft rausgeschossen, und auch Stiele, Rappen oder anderer Beifang kommen nicht durch diese Kontrolle. Nathalie Tollot ist kein Freund von Neuholz, im Betriebsschnitt sind es nur 20 bis 25 Prozent. Tollot Beauts Stil ist an der Cote de Beaune was Jean Grivot an der Cote de Nuits ist. Die Monopol-Lagen bei Tollot Beaut haben natürlich die am extremsten gepflegten, am akribischsten bearbeiteten Böden. Ehrensache, das ist in Savigny und in Chorey so. Alles biologisch bewirtschaftet und allemal auf Premier Cru Niveau. In Chorey ist es ein Lieu-dit, in Savigny ohnehin ein klassifizierter Premier Cru. Diese Weine – das war bei Chorey der Fall und ist bei Savigny noch mehr der Fall – sind deutlich klarer in der Kirschfrucht, sind definierter. Dieser Savigny ist reich und dicht, schiebt mit warmer, süßer Kirsche mit einem Hauch Pfefferminze und Rosmarin dahinter. Auch Waldhimbeere und Holzkohle, schlanke Zwetschge. Intensive Saftigkeit im Mund, aber alles mit viel Biss, leichte Schärfe, etwas Minze, Piment, Espressobohnen. Unterlegt mit einem total seidigen Tannin, toller Terroirabdruck, das ist der Untergrund, das ist Kalkstein und weißer Ton. Gott, ist der Wein herrlich im Mund, weil er diese zerdrückten Kirschkerne in ihrer Marzipanigkeit und den Geradeauslauf der Kirsche so gut mit der wunderbaren Mineralität vereint. Für den gastronomischen Offenausschank schon eine Spur over the top, dafür kommt hier zu viel Mineralität, zu viel Ausdruck des Steins und Salz, obwohl er auch diese hedonistische, unglaubliche Intensität hat. 93-95/100

Jahrgangsbericht

Nach einem erneut eher milden Winter kamen Austrieb (März) und Blüte (Mitte Mai) wieder recht früh in 2020. Es folgte ein warmer Sommer, der aber weniger extreme Hitzespitzen wie 2019 und 2018 hatte und vor allem durch kühlere Sommernächte eine robuste Säurestruktur erhalten konnte. Häufig wird vergessen, dass Hitze und vor allem Trockenheit nicht nur die Zuckerentwicklung, sondern auch die Säuren und Gerbstoffe durch niedrige Erträge und dicke Beerenschalen aufkonzentrieren. Dieser mediterrane Powersommer hat dem Burgund Mitte August den frühsten Lesestart seit 2003 beschert, dennoch wurden die vollen 100 Tage Reifezeit nach der Blüte erreicht bis zur Lese. Aufgrund der sehr trockenen Verhältnisse waren die Trauben weitgehend kerngesund und vollreif – Fototrauben soweit das Auge reicht! Wohingegen an der Côte de Beaune fast durchschnittliche Mengen Chardonnay geerntet werden konnten, war der Ertrag beim Pinot Noir an der gesamten Côte d’Or durch die winzige Beerengröße geringer noch als im Vorjahr 2019. Die Chardonnays betören mit dem selben imposanten Fruchtdruck und einer Power wie 2019. Sie wirken allerdings schlanker und feiner, auch aufgrund von lebhafteren Säuren, die eher an 2017 denken lassen. Es ist mit 2014 und 2017 ziemlich sicher das beste Weißweinjahr der letzten 10 Jahre. Die Balance der weißen 2020er ist herausragend! Die Pinot Noirs sind etwas weniger einheitlich balanciert. Je nach Terroir und Erntezeitpunkt, changieren sie zwischen bestechender Eleganz, Kühle und Finesse bis hin zu gewaltiger, mediterraner Struktur mit hoher Reife bis hin zur Überreife in einigen Fällen. Die topgesunden Beeren waren dickschalig, klein und kernig und gaben nur widerwillig ihren hochkonzentrierten, hochintensiven Saft preis. Die Fruchtfülle und das Parfüm der roten 2020er ist gewaltig, wie dichte Wolken aus Waldfrüchten und dunkler Kirsche schiebt es tieffarbig und reich aus dem Glas. Die Konzentration ist berauschend, die besten 2020er stellen die exzellenten Vorjahre sogar noch in den Schatten – in der Spitze war absolute Weltklasse möglich in diesem Blockbusterjahr. 2020 ist ein beeindruckendes und großes Jahr, das bei den Top-Domaines mit zum besten zählt, was es in den letzten Jahrzehnten gab. Zurücklehnen und genießen mit den verführerischen Pinots und sich mitreißen lassen von den berauschenden Chardonnays. Die erneut kleinen Erträge und der harte Frost in 2021 erzeugen weiter Mengendruck auf das Burgund und die besten 2020er werden schnell rar und gesucht sein.

Mein Winzer

Tollot Beaut

Dieses Haus ist seit dem Ende des 19. Jahrhunderts im Familienbesitz und gehört sicherlich zu den zuverlässigsten des Burgund. Nathalie Tollot und ihre Geschwister kümmern sich mit größter Akribie um die Weinberge des kleinen, edlen Hauses. Die extrem niedrigen Erträge aus organischem Weinbau...

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