Er zog zuvor über diverse Praktika bei den innovativsten Loire-Winzern, in Bordeaux (Leoville Las Cases, Mouton Rothschild, Nenin) und in der großen weiten Welt (Santa Rita, Alvaro Palacios), final nach Spanien. (Erst nach dem Rentenalter der Eltern übernahm er zusätzlich das kleine Weingut an der Loire, wo er heute der glasklare Qualitätsspitzenreiter in Chinon ist. Weltklasse)
Zuerst arbeitete Bertrand als Partner und Mitgründer 8 Jahre bei Atauta. In der nähe des auf 850 Höhenmetern gelegenen “Soria” entdeckte er währenddessen das winzige Kleinod Soto de San Esteban und die in der Region bis auf über 1000 Meter reichenden, teilweise verlassenen und vor allem wurzelechten Reben auf Lehm-Sand-Kalkstein Unterlage. “Heureka” dachte er, und so simpel entstand seine Bodega Antidoto und etwas später dazu noch Dominio de ES! Antidoto heißt übersetzt so was wie “Gegengift”, und das ist es für Bertrand ja auch wenn er an seine feinen Loire-Weine dachte.
Seinen Antidoto Tempranillo Flagship-Wein erntet er von sandigen Böden auf Flußschwemmland, das gibt pure Eleganz. Seinen “Grand Vin” “Hormiga” gewinnt er aus über 100 Jahre alten wurzelechten Reben in über 1000 Metern Höhe. Daraus gewinnt er auch seinen “La Rosé”, sein Beweis für die Grandiosität der besten Rosé aus Ribera. Der wunderschöne Roselto kommt wieder aus Flussnähe.
Bertrand war nach dem Verlassen Frankreichs, noch vor der Gründung “Antidotos”, einer der Mitgründer der auf fast 1000 Höhenmetern gelegenen Dominio Atauta in Ribera del Duero, eben hier in der östlichsten Provinz Soria (Soria liegt am Ostrand von Ribera und geschützt zwischen 2 Bergmassiven, dem nördlichen Iberico-Massiv und dem südlichen Zentralmassiv, deutlich kühler - im Schnitt über 1,1 Grad - im frischen Mikroklima als zum Beispiel das Herz Riberas um Penafiel), die er verließ, als man es dort mit der Biodynamie und den Ertragsbeschränkungen nicht mehr so genau nehmen wollte.
So gründete er “Antidoto”. Aber es dauerte nicht lange, bis Bertrand wieder vom Ehrgeiz getrieben wurde. Es gab so geniale verlassene, wurzelechte Weinberge in Hochlagen um Soria. Da musste noch mehr gehen. Auch wenn das bei den winzigsten Erträgen und brutalen Handarbeit der wenigen verstreuten Reben finanziell nicht darstellbar war. Nicht für Antidoto jedenfalls. Also Partner- und Geldsuche und versuchen, Weltklasse zu erzeugen und für Weltklasse-Preise zu verkaufen. Die Idee zu Dominio de ES war geboren!
Dominio de ES ist nun ein winziges, von Beginn an biodynamisches Weingut. Die vielen kleinen Parzellen entdeckte Bertrand ja schon in den 8 Jahren bei Atauta; auch seinen Partner samt Weinbergen seines etwas größeren Projekts, Bodegas Antidoto, entdeckte er in diesen Jahren. Bertrand gehört zum Freundeskreis von Alvaro Palacios und Ricardo Perez Palacios, ist also in grandiosen Netzwerken aufgestellt.
Die Hochlagen Spaniens sind somit das Aufregendste im weltweiten Weinbau und sie begründen eine neue Klasse von Wein.
Die Parzellen der Dominio de ES liegen sämtlich in der Gemeinde Atauta, in der Provinz Soria, an Ribera del Dueros Ostgrenze zur Rioja. Die Weinberge liegen auf etwa 950 bis 1000 Höhenmetern. Über 90% alte bis uralte, wurzelechte Tempranillo-Reben in Buschform (oft über 130 Jahre alt) und dazu etwas weiße Albillo und etwas rotsaftige Alicante Bouschet. Kalkstein, Kreide, Sand, Mergel und Lehm sind das Terroir. Die Expositionen sind überwiegend kühlere Ost Expositionen, manche Parzellen sind aber auch gen Süden geneigt. Überwiegend sanfte Hänge oder Terrassen. Die per Hand in kleinsten Körben gelesenen Trauben der uralten Reben erbringen pro Stock im Durchschnitt 1 bis 1,5 kg. Die Weine des überragenden, etwas wilden Basisweins Vinas Viejas werden nur zu 70% entrappt, die 3 Einzellagen werden zu 100% entrappt. Der Ausbau erfolgt je nach Wein in gebrauchten oder neuen burgundischen 228 Liter Barriques aus französischer Eiche, i. d. R. nur von einem der besten Tonneliers, Francois Freres. Bertrand kauft deshalb auch gebrauchte Barriques von den allerbesten Burgundern wie DRC. Diese Weine gehören zusammen mit der benachbarten Dominio del Aguila und Atauta zu den aufregendsten Neuentwicklungen des Ribera del Duero der jungen Wilden. Neben den arrivierten Stars Telmo Rodriguez und Peter Sisseck sind diese »Verrückten« auf die Idee gekommen, dass Ribera wie Bierzo, Valdeorras, Priorat und Montsant auch spannende, alkoholarme, würzige cool-climate Weine hervorbringen kann. Dazu muss man allerdings, so weit es eben geht, in die Höhe und mit uralten, ertragsschwachen Reben arbeiten. Bertrand ist einer dieser »Verrückten«, und dabei sicher in der ersten Reihe. Die Hochlagen Spaniens sind somit das Aufregendste im weltweiten Weinbau und sie begründen eine neue Klasse von Wein. »A class of its own«.