Das traditionsreiche Schaumweingut befindet sich gerade im Übergang zur ultra-talentierten sechsten Winemaker-Generation. Die Wurzeln von Gramona reichen tief in die Geschichte des Penedès zurück, bis ins Jahr 1850. Damals war Josep Batlle bereits ein angesehener Winzer in der Region und legte den Grundstein für das, was später zu einer Legende im Schaumwein werden sollte. Sein Sohn Pau Batlle war der erste in der Familie, der den Schritt wagte, Schaumwein zu produzieren.
Zunächst wurde der Xarel-lo, den er kultivierte, im Fass nach Frankreich exportiert – doch bald erkannte er das Potenzial dieser besonderen Rebsorte und begann, sie selbst abzufüllen. So entstanden die ersten Schaumweine unter dem Namen Batlle. Ein entscheidender Wendepunkt kam, als Pau’s Tochter Pilar in die Familie Gramona einheiratete. Zu dieser Zeit waren die Gramonas noch keine Winzer, sondern Verleger einer Zeitschrift für Weinbauverbände. Doch mit der Heirat änderte sich alles, und der Grundstein für das Sekthaus Gramona, wie wir es heute kennen, war gelegt. Es war in der Nachkriegszeit, als Gramona begann, seinen Namen als Pionier des Schaumweins zu festigen. Bartomeu und Josep Lluís Gramona, wahre Visionäre, setzten neue Maßstäbe in der Welt des Schaumweins, indem sie auf lange Hefelagerung setzten – ein Verfahren, das ihre Cavas zu unvergleichlicher Reife und Komplexität führte.
Heute befindet sich das Weingut in den talentierten Händen der fünften und sechsten Generation. Roc und Leo Gramona, zwei Cousins Anfang 30, führen das Erbe ihrer Väter mit größtem Respekt fort, während sie selber große Schritte beim Fokus auf autochthone Rebsorten sowie Brut Nature-Stilen legen. Roc als führender Önologe und Leo als organistatorisches Genie leben ihre Wildheit außerdem in ihrem ganz eigenen Stillweinprojekt L'Enclòs de Peralba aus.
They are one of the leading quality producers of sparkling wine from Spain.
– Luis Gutierrez für Parker
Das Weingut Gramona liegt etwa 40 Kilometer südwestlich von Barcelona in den sanften Hügeln des Penedès. Die kalkigen Böden und die durch das Montserrat-Gebirge geschützten Lagen bieten ideale Bedingungen für den Weinbau. Heiße, trockene Sommer und milde Winter prägen das Klima, das zusammen mit 100% biodynamischer Weinbergsarbeit das Fundament für die außergewöhnlichen Weine von Gramona bildet. Eine eigene Farm für die biodynamischen Präparate unterstützt die Ganzheitlichkeit der Biodynamie. Von der energieschonenden Weinbereitung bis hin zu Leichtglasflaschen – Nachhaltigkeit durchdringt jeden Aspekt der Produktion.
Gramona ist zusammen mit Recaredo eines der Mitglieder des Verbundes Corpinnat. Corpinnat ist ein Neologismus, der so viel wie »im Herzen von Penedès geboren« bedeutet. Die strengen Richtlinien von Corpinnat – handwerkliche Produktion, biozertifizierte Rebflächen und ausschließlich traditionelle Rebsorten – setzen neue Standards, die weit über die Anforderungen des Cava hinausgehen.
Gramona ist seit Jahrzehnten für seine lange Flaschenreifung bekannt. Selbst die jüngsten Corpinnats lagern hier mindestens 30 Monate, während die Spitzenprodukte bis zu 15 oder gar 20 Jahre auf der Hefe verbringen dürfen. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist, dass fast alle Schaumweine bei Gramona mit Echtkorken reifen – ein Zeichen für das kompromisslose Streben nach Exzellenz. In typischer Penedès-Tradition liegt der Fokus bei Gramona auf autochthonen Rebsorten. Insbesondere der Xarel-lo, eine Rebsorte, die durch die langen Reifezeiten zu ihrer vollen Größe gelangt, ist fest in der Gramona-DNA verankert und ein Symbol für die enge Verbindung von Tradition und Innovation, die das Haus Gramona so einzigartig macht.
Der Ertrag lag leicht über dem Niveau von 2023, was auf die Frühjahrniederschläge zurückzuführen ist, die das Beerenwachstum förderten. Das Lesegut erreichte den Keller in gutem Gesundheitszustand, allerdings mit leicht niedrigen Säurewerten und einem etwas höheren pH-Wert in der Eingangsanalytik. Nachfolgend bewegten sich die Grundweine jedoch in normalen Parametern. Die Moste zeigten exzellente Gärverläufe mit einem höheren Gehalt an leicht assimilierbarem Stickstoff, wodurch reduktive Noten minimiert wurden. Dies ermöglichte eine schonende Verarbeitung der Grundweine mit minimaler Intervention. Insgesamt präsentieren sich die Grundweine dieses Jahr aromatisch, mit einer fließenden Textur und feiner Struktur, ohne übermäßige Spannung.