Im Südosten Galiciens, nur einen Steinwurf von Portugal entfernt, liegt Monterrei – die kleinste Weinregion Spaniens, in der Winzer mit unerschütterlichem Pioniergeist Weine voller Frische, Charakter und atlantischer Eleganz erzeugen.
Wein aus Monterrei – Galiciens Geheimtipp
Nur zehn Kilometer von der portugiesischen Grenze entfernt, ebenfalls in der Provinz Ourense, erstreckt sich das kleinste Weinanbaugebiet Spaniens – ein Tal voller Flüsse, Hügel und Berge. Gemeint ist die D.O. Monterrei, die in der grünsten Region Spaniens oft noch unter dem Radar fliegt. Doch die rund 660 Hektar sind sowohl historisch als auch klimatisch eine Besonderheit innerhalb Galiciens. Blickt man vom Tal hinauf auf die steilen Weinberge, entdeckt man uralte Rebstöcke, teils noch im gemischten Satz gepflanzt – bestockt mit fast vergessenen, heimischen Rebsorten.
Vom höher gelegenen Berg aus erblickt man eine eindrucksvolle portugiesische Festung, die an die Zeit der portugiesischen Herrschaft erinnert. Daher auch der Name „Monterrei“, was so viel bedeutet wie „Berg des Königs“. Heute gehört die Region wieder zu Spanien.
Monterrei im Landesinneren mit kontinentalem Klima und frischer Note
Klimatisch ist Monterrei durch seine Lage im Landesinneren nur schwach vom Atlantik beeinflusst – wenn überhaupt, dann lediglich durch kühle Winde. Das Klima ist vorwiegend kontinental geprägt. Auf etwa 400 Metern Höhe gelegen, sorgt die jährliche Niederschlagsmenge von mindestens 650 mm für eine unverzichtbare Frische in den Weinen.
Der biodynamisch arbeitende Winzer »Bernardo Estévez«, ursprünglich im nördlichen Ribeiro ansässig, entschied sich mit voller Überzeugung aufgrund der zunehmenden Erwärmung im Ribeiro, seine Anbaufläche zu verkleinern und nach Süden in das Monterrei zu wechseln. Seit 2022 bewirtschaftet er gemeinsam mit seinem langjährigen Freund Xico de Mandín ihr Weingut und stellen einzigartigen Wein aus Monterrei her.
Monterrei Subzonen
Die Weinberge der D.O. Monterrei verteilen sich beidseitig des Flusses Río Támega sowie seiner Nebenflüsse und rund um die Stadt Verín. In der Nähe der Flüsse dominieren fruchtbare Schwemmlandböden mit lehmigem, granitischem und sandigem Untergrund. Also eher schwere Böden, welche die Subzone »Val de Monterrei« bilden. Die zweite Subzone, »Ladeira de Monterrei«, ist durch Hang- und Höheren Lagen geprägt. Hier sind die Böden eher krag - voller Schiefer und Tonschiefer.
Lange galt Galicien als Land der Weißweine – grün, atlantisch, fischreich. Doch im Landesinneren, fernab der Küste, wurde traditionell genauso viel Fleisch gegessen wie Fisch – und damit stieg die Nachfrage nach Rotweinen.
Die höheren Schiefer geprägten Lagen sind oft mit Mencía und Bastardo bestockt. Mencía, eigentlich bekannt durch das naheliegende Bierzo, überzeugt durch Frische und seine fruchtbetonte Aromatik. Bastardo ist genetisch identisch mit dem französischen Trousseau. Die Höhenlage und der karge Tonschiefer verleihen den Rotweinen immer eine unverkennbare Würze. Auch Tempranillo, vor Ort Arauxa genannt, sowie der heimische Caíño Tinto und Sousón werden hier angebaut.
Die weiße Rebsorte Godello - in Monterrei und dem naheliegenden Portugal als Verdello bekannt (nicht zu verwechseln mit dem Verdelho aus Madeira) - war fast durch die Reblaus ausgestorben. Nur engagierte Winzer wie »Bernardo Estévez« zählen zu jenen, die diese charaktervolle Rebsorte wirklich verstehen, sie rekultivieren und eben nicht durch ertragreichere, aber deutlich unspektakuläre Sorte wie Palomino ersetzen. Durch sorgfältige Arbeit im Weinberg und Keller entsteht aus Godello charaktervolle Weine mit Ausdruck, Säure und Tiefgang. Neben dem Godello sind auch weiße Rebsorten wie Dona Blanca, Monstruosa und Treixadura zugelassen.


