Spätburgunder Hundsrück Großes Gewächs 2018

Rudolf Fürst Spätburgunder Hundsrück Großes Gewächs 2018

Limitiert

Zum Winzer

99–100
100
2
Spätburgunder 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2026–2050
Verpackt in: 6er OHK
9
seidig & aromatisch
strukturiert
3
Lobenberg: 99–100/100
Suckling: 99/100
Falstaff: 97/100
Weinwisser: 19/20
Vinum: 96/100
Parker: 95–96/100
Gerstl: 20+/20
6
Deutschland, Franken
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Spätburgunder Hundsrück Großes Gewächs 2018

99–100
/100

Lobenberg: Hier in der Lage Hundsrück, die ein Randbereich des Centgrafenbergs ist, stehen die ältesten, 50 Jahre alten Reben des Weinguts. Der Weinberg besteht zu 50 Prozent aus französischen und zu 50 Prozent aus deutschen Klonen. Insgesamt liegt das natürlich alles in der Ersten Lage Bürgstadter Berg, der Centgrafenberg und der Hundsrück sind die Filetstücke. Der Hundsrück ist der kargste und eisenhaltigste Teil am Bürgstadter Berg – genau an einer Felskante. Der starke Eisenanteil schlägt voll durch. Bei Fürst wird zu Beginn immer eine Kaltmazeration von zwei bis drei Tagen durchgeführt, dann die unentrappten, völlig intakten Trauben in die Bütt gelegt. Danach wird das möglichst vorsichtig Entrappte (ein Anteil der Gesamtmenge) darüber geschichtet, aber nicht angequetscht. Das Ganze verbleibt dann mehrere Tage und wird dann bei langsam steigender Temperatur in die Gärung gegeben. Es findet keine Trockeneiskühlung statt, sondern nur Kühlung mit Kühlplatten. Dann werden diese entfernt und die Gärung beginnt. Es wird die ersten acht bis zehn Tage überhaupt nicht gestampft, d.h. wir haben eine Vergärung in der teilweise ganze, intakte Beeren verbleiben bis zur Pressung. Also auch eine Art Macération Carbonqiue. Zwischendurch wird dann allerdings auch mit einem Stößel untergestoßen. Wir haben also eine Kombination aus teilweiser Macération Carbonique innerhalb der Beeren und gleichzeitig einen oxidativen Ansatz. Das gibt eine größere Vielschichtigkeit und eine größere Fruchtstärke. Der Rappenanteil beträgt je nach Jahr allerdings bis zu 100 Prozent. Fürst – und Franken generell, wie auch die Ahr – können ihre deutsche Herkunft gar nicht verbergen. Die Nase ist viel schwarzfruchtiger als im Burgund. Deutsche Klone eben. Eindeutig ist aber auch der extrem hohe Rappenanteil. Dafür steht Fürst. Neben den Rappen und der Krautwürzigkeit ganz viel Schwarzkirsche. Cassis, Schlehe, etwas Himbeere, etwas rote Johannisbeere. Leichte Schärfe ausstrahlend, auch Pfeffrigkeit, Chili. Aber auch Hagebutte und Schlehe. Die eigentümliche, fränkische Würzigkeit steht aber ganz klar im Vordergrund. Diesen Wein kann man nie nach Burgund stecken und im Grunde auch in keine andere deutsche Region. Der Wein hat unglaublich Power und ist unglaublich fein im Mund, aber schwarz, schwarz, würzig und rappig. So archetypisch fränkisch, mehr geht nicht. Der Wein braucht lange Zeit und wird ewig halten. Ein ganz großer Hundsrück. Fast brutal im Nachhall, aber keine harten Tannine, es ist komplett seidig. Durch diese Würzigkeit dieser fast 100 Prozent Rappen bekommt er jedoch natürlich auch unglaublich Struktur. Ein eigenwilliges Unikat. Ein großer Wein. 99-100/100

99
/100

Suckling über: Spätburgunder Hundsrück Großes Gewächs

-- Suckling: A masterpiece of finesse! Dark and smoky, but in a mysterious (not an oaky) way, the nose sucks you into this pinot noir black hole where everything is packed super tight, yet this remains sleek and subtle. Decades of aging potential. Drink or hold.

97
/100

Falstaff über: Spätburgunder Hundsrück Großes Gewächs

-- Falstaff: Warmer Schiefer und auch Feuerstein in der Nase, reife Marille, Kräuter sowie etwas Schwarztee und Tang. Zunächst zugänglich mit feiner Süße, Schicht für Schicht bauen sich Komplexität,Typizität und Charakter auf. Feine Phenolik, die sich erhaben steigert, großes Format. 97/100

19
/20

Weinwisser über: Spätburgunder Hundsrück Großes Gewächs

-- Weinwisser: Der Hundsrück ist nicht der beste Teil vom Centgrafenberg, wie es oft geschrieben wird, sondern die Nachbarlage. Hundsrück ist der kühlere, männlichere Typ, der erst mit Reife sein ganz grosses Potenzial ausspielt, bestätigt mir Sebastian Fürst im Interview auf Seite 31. Verschlossener, kühler und ein Hauch reduktiver und wilder als die beiden GG-Pendants, aber sehr schöne Tiefe mit einer perfekt à point Pinot-Aromatik auf einem massiv-mineralischen Hintergrund, dazu kommen rauchige Anklänge, Wildkirschen und tolle Himbeernoten. Am Gaumen dicht und fest gewoben, enorm stoffig und saftig, mit festem Gerbstoffgriff und ewig langem Abgang mit saftigen Kirschen und erdiger Mineralität im Rückaroma. Vielschichtiger, fordernder «Cool-Climate-Pinot», der einfach etwas Geheimnisvolles hat. Platz 1 mit Kellers Morstein «Felix» und Hubers Sommerhalde. Muss unbedingt reifen. 19/20

96
/100

Vinum über: Spätburgunder Hundsrück Großes Gewächs

-- Vinum: Anklang von Zedernholz und Graphit, Spur schwarzer Pfeffer, wunderbar saftiges Tannin, gleichzeitig fest und leichtfüßig, braucht Zeit. 96/100

95–96
/100

Parker über: Spätburgunder Hundsrück Großes Gewächs

-- Parker: The 2018 Hundsrück Spätburgunder GG is pure, fresh, fine and even cool on the deep and elegant, perfectly ripe and balanced nose that reveals ripe, tightly woven and spiced fruit aromas. Intense, ripe and generous on the full-bodied and concentrated yet fine, fresh and pure palate, this is a tight and energetic, vibrantly fresh and mineral Pinot with fine tannins but enormous grip and tension and lingering salinity. Absolutely fabulous and sustainable. Possibly the greatest Hundsrück I have had so far. Tasted as a sample in January and April 2020. 95-96/100

20+
/20

Gerstl über: Spätburgunder Hundsrück Großes Gewächs

-- Gerstl: Schon der Duft versetzt mich in ehrfürchtiges Staunen, der berührt einmal kurz meine Nase und schon ist klar: Da habe ich einen Pinot von Weltklasse im Glas! Reicher, komplexer, tiefgründiger kann ein Wein nicht duften, und dabei bleibt alles unendlich zart und filigran. Das ist ein himmlisches Finessenbündel, verführerisch süsses Extrakt, seidige Struktur, betörende Aromatik, irre Rasse – und das alles ist von sprichwörtlicher Zartheit und Eleganz. Da ist vibrierende mineralische Tiefe und Energie ohne Ende, das ist ein absolut beeindruckendes Meisterwerk des Pinot. Diesen Wein muss man gekostet haben, weil er sich letztlich mit seiner Komplexität jeder Beschreibung entzieht. 20+/20

Mein Winzer

Rudolf Fürst

Franken ist Frankreich nicht nur phonetisch ganz nahe. Wer behauptet, dass exzellenter Pinot Noir, also Spätburgunder nur aus dem in Frankreich gelegenen Burgund stammt, hat mindestens die letzte Dekade verschlafen.

Spätburgunder Hundsrück Großes Gewächs 2018