Lobenberg: Die Trauben stammen aus Molitors eigenen Weinbergen sowohl an der Mittelmosel als auch an der Saar. Der 2019er ist eine Gutsabfüllung, hier ist kein Zukauf drin. Im Oktober per Hand gelesen, im Stahl spontan vergoren und ausgebaut. Erst im September 2020 abgefüllt, also sehr spät für einen Basiswein. Wie ein kristalliner Schiefersaft duftet der Haus Klosterberg aus dem Glas. Ein heller, steiniger und feinfruchtiger Moselduft. Weiße Blüten und Limettenzesten kämpfen um die Vorherrschaft, ein bisschen Granny Smith mischt auch noch mit. Selbst in der Basis haben wir hier diese famose steinige Qualität, die an zerstoßenen Schiefer erinnert. Der Mund ist unglaublich saftig, wie der Biss in einen reifen Sommerapfel. Wir haben gar nicht so viel spitze Zitrusfrucht, die hohe Fruchtkonzentration des Jahrgangs puffert hier alles ein bisschen ab, sehr charmant, dennoch hat er schon in Ansätzen diese Spannung aus dem Schiefer. Ein sehr schicker, wunderbar verspielter Moselriesling. Alles läuft über die saftige Apfel- und Pfirsichfrucht, klar, schick und verspielt, aber dennoch mit einem leichten Kick hintenraus. 92/100