Riesling Großes Gewächs Stromberg 2019

Schäfer Fröhlich Riesling Großes Gewächs Stromberg 2019

Limitiert

Zum Winzer

100
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2052
Verpackt in: 6er
9
voll & rund
mineralisch
3
Lobenberg: 100/100
Suckling: 97/100
Meininger: 97/100
Weinwisser: 18,5/20
6
Deutschland, Nahe
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Großes Gewächs Stromberg 2019

100
/100

Lobenberg: Tim Fröhlich legt sehr viel Wert auf die Laubarbeit. Gerade in heißen Jahren, mit intensiven Sonnenstunden, die durch den Klimawandel immer häufiger werden, ist das extrem wichtig. Es wird nur im inneren Bereich entblättert. Der gesamte äußere Bereich wird stehengelassen, um Schatten zu spenden. Gleichzeitig werden die Triebspitzen größtenteils nicht geschnitten und nicht gewickelt, sondern einfach etwas herunterhängen gelassen. Das führt zu tieferer Wurzelung und damit zum Versuch der Reben, mehr von unten zu holen. Das Ergebnis sind schöne kleine, lockerbeerige Trauben. In warmen, trockenen Jahrgängen braucht es diese Laubarbeit, um große Ergebnisse zu haben. Außerdem darf man in warmen Jahren nur geringe Erträge fahren, sonst sind die Reben überfordert. Die Weine würden bei Erträgen über 50 Hektoliter pro Hektar in der Phenolik zu grob geraten. Auch geht es in diesen warmen Jahren darum, möglichst schonend zu pressen, mit weniger Saftausbeute als in gewöhnlichen Jahren. Der Trester geht komplett feucht in die Weinberge zur Düngung zurück. So ist die Phenolstruktur der Weine einfach feiner, sie werden strahlender und brillanter. Bei Tim liegt der Restzucker der Weine immer zwischen drei und fünf Gramm. Alle Weine werden per Hand gelesen. Tim Fröhlich verwendet kaum Maischestandzeiten. Alle Weine werden nach kurzer Einmaischung schon nach wenigen Stunden abgepresst. Der Saft wird grundsätzlich spontan im großen Holz vergoren, der Ausbau geschieht im großen Holz und im Stahltank. Die Weine verbleiben bis zum späten Frühling auf der Vollhefe. Der Großteil des Strombergs besteht aus wurzelechten, 85 Jahre alten Reben. Sie stehen auf 100% Porphyr, das ist schwarzes Vulkangestein. Sehr dichte und nicht flurbereinigte Parzellen. Steillagen und terrassierte Teile wechseln sich ab. Hartes Vulkangestein wie Feuerstein. Der Stromberg ist felsiger und steiler als beispielsweise die Kupfergrube und umfasst ungefähr zwei Hektar. Vom Stromberg gibt es nur zwischen 4.000 und 5.000 Flaschen. Er ist in der Qualitätshierarchie (wenn es so etwas bei den sechs GGs von Tim Fröhlich gibt) vielleicht die Nummer zwei, direkt nach dem Felseneck. Aber eigentlich ist das Makulatur. Manchmal ist die Kupfergrube oder der Halenberg der zweitbeste Wein. Klar ist nur, dass immer Felseneck vorne steht. Die Nase des Stromberg GG ist total Feuerstein und gar nicht mal so sehr Riesling, sondern sehr stark an Silex, an Feuerstein von der Loire, erinnernd. Didier Dagueneau könnte mit seinem Sauvignon Blanc Silex hier Pate gestanden haben. Immens tief in dieser steinigen Note. Gar nichts Spitzes in der Säure, gar nicht diese Zitruslastigkeit des Rieslings. Zwar klar deutliches Zitronengras, aber auch weiße und gelbe Früchte. Litschi, ein bisschen Quitte, Limette, Kiwi, weißer Pfirsich und grüne Aprikose. Sehr multikomplexe Nase, aber nicht eindeutig auf der Riesling-Spur laufend. Einfach richtig reif. Auch eine leichte Öligkeit und Pfeffrigkeit ausstrahlend. Sogar eine leichte Assoziation an Grünen Veltliner. Phänomenal! Auch im Mund deutlich Mirabelle, Reneklode, wieder diese grüne Aprikose, Walnuss und brutal viel Feuerstein daneben. Limetten- und Orangenschalen, Basilikum, auch leicht rotfruchtige Anteile, wie immer im Stromberg. Rote Johannisbeere neben weißer Johannisbeere, sogar ein bisschen Himbeer-Touch. Geniale Süße aus hohem Extrakt, aber nicht aus Restzucker. Stromberg ist ein bisschen gewaltiger als das grandiose Felseneck GG. Er hat mehr Power, mehr Dampf und noch mehr Monolithisches. Er endet in dieser wunderbaren Extraktsüße und hört gar nicht mehr auf. Felseneck ist der erhabenere von beiden Weinen, Stromberg aber der schiebendere. Im Grunde sind sie aber auf der gleichen Qualitätsebene. Ich bin ziemlich hin und weg von diesem GG. 2018 war groß, 2019 ist fast noch reifer und zugleich frischer. Mit diesem Oszillographen von der wunderbaren Frische bis zur hochreifen Frucht. Mit Extrakt- und Säurewerten, die an 2010 erinnern und gleichzeitig mit dieser Reife und der Opulenz wie aus 2018. Phänomenaler Wein! 100/100

97
/100

Suckling über: Riesling Großes Gewächs Stromberg

-- Suckling: Complex, grapefruit-zest, wild-herb and smoky notes. A wild one with enormous expression and energy that leaps and bounds over the palate. Maybe the acidity at the super crisp finish will be too much for some, but we love that acute, precise brightness, as it balances neatly the little hint of sweetness. 97/100

18,5
/20

Weinwisser über: Riesling Großes Gewächs Stromberg

-- Weinwisser: Noch so ein grandioses Bouquet. Diesmal ist neben der würzigen Mineralität wieder etwas mehr Frucht dabei, wie häufig der etwas stoffigere, zugänglichere Typ in Tims GG-Kollektion. Saftig-dichter Gaumen mit zartcremigen Anklängen, wunderschöne Liaison aus Frucht und urwüchsiger Mineralität, klar und prägnant, total salzig im Abgang. Macht Riesenspass. 18,5/20

Mein Winzer

Schäfer Fröhlich

Seit 1800 betreiben Fröhlichs Weinbau an der Nahe. Tim Fröhlich bewirtschaftet zusammen mit seiner Familie das 16 Hektar große Weingut. Die Lagen mit ihren unterschiedlichen Gesteinsböden bilden das Fundament für unverwechselbare, authentische Rieslinge.

Riesling Großes Gewächs Stromberg 2019