Lobenberg: 2017 kommt der Gutswein sehr schön füllig in die Nase. Die höhere Durchschnittstemperatur ist bemerkbar. Gelbe Süße Früchte. Ungefähr 15% Verlust gab es aus Frost. Und das klassische Ergebnis: Wenn bei Frostverlusten die zweiten Austriebe nicht benutzt werden, führt es dazu, dass die ersten Austriebe ja sehr viel geringere Erträge haben. Die Überlebenden geben mehr Gas, dementsprechend gibt es sehr viel intensivere Weine. Und das Ganze mit dem warmen Jahrgang 2017 und der schönen Reife bei großer Kühle im Spätsommer und der damit erhaltenen Frische, führt genau zu dem, was 2017 ausmacht. Pikante Weine mit viel Körper, mit satter, reifer Frucht und trotzdem schöner Frische. Sehr schöne, traubige Nase. Wenig Zitrus, sondern mehr reife Apfel und Birnennoten. Auch Melone, feiner Flieder. Dieser Wein, der in einer dreihundert Tausender Auflage gemacht wird, ist eines der erstaunlichsten Produkte im deutschen Weinbau. Es gibt große Mengen und trotzdem ist das super verlässlich und super beständig. Wow, aber dann im Mund erlebe ich gerade bei Robert Weil eine neue Dimension von Gutswein. Das ist eben das Jahr. Wir haben viel mehr Power, viel mehr Druck in der Mineralität und in der Säure, und dazu diese ganz reife, deutsche gelbe und weiße Frucht. Bratapfel, Apfel, Birne, Weinbergpfirsich, Sahne, Kreide. Unglaublich lecker, sehr viel Traubensaft. Mittlere Länge. Der Wein hat Charme ohne Ende und hat trotzdem, verglichen mit 2016, so viel mehr reiche, traubige Fülle. Das ist kein großer Wein und vielleicht jetzt nicht die absolute oberste Gutswein-Liga wie wir sie teilweise an der Saar oder an der Mosel hatten. Aber für ein Weingut dieser Größenordnung ist das schon extrem beachtlich. Für mich der schönste Gutswein so lange ich mich erinnern kann hier bei Robert Weil. Chapeau! 92/100