Lobenberg: In den Langhe Nebbiolo der Produttori del Barbaresco kommen die Trauben aller jungen Reben der top Cru-Lagen. Das ist also eigentlich eher ein Barbaresco aus super Terroir als bescheidener Langhe Nebbiolo getarnt. Ein klassischer Zweitwein eben. Was die Qualität angeht, wäre dieser Wein ganz klar gut genug, um stolz »Barbaresco« auf dem Etikett zu tragen. Der Ausbau ist im Grunde genommen ebenfalls derselbe wie der des Barbaresco, nur eben etwas kürzer. Sechs Monate im großen, gebrauchten Holzfass, im Anschluss für eine kurze Zeit im Stahltank und dann Mitte September des Folgejahres auf die Flaschen gefüllt. Brillantes, mittleres Rubinrot. Die Nase ist ein Charmeur allerersten Grades und dabei offenherzig intensiv, fruchtig, dicht und sogar exotisch und gelb-fruchtig. Volle, intensiv saftige, dunkle Pflaumen, Himbeeren, Erdbeeren und auch ein Hauch Schwarzkirsche. Darüber schweben duftig verführerische, fast unverschämt intensive Veilchen, rote Blüten, etwas weiße Pfefferwürze und auch braune, warme Gewürze. Nach einem Moment im Glas zeigt sich schon in diesem jungen Stadium das für die Region typische, geheimnisvolle, tief dunkle Teer-Aroma. Im Mund hat der Langhe Nebbiolo dieses Jahr eine intensive Struktur, viele fein griffige und zugleich runde, fast sandige Tannine. Ätherische Orangenblüten und Orangenabrieb. Erfrischend und zugleich schwebend aromatisch und voll kompakter Frucht. Die saftige Säure zeigt sich in Form von Sauerkirschen, Brombeeren und auch dichten Pflaumen. Wie gesagt ist das extrem viel Wein aus Barbaresco und für seinen Preis nur schwer zu toppen.