Lobenberg: Die Weinreben liegen am rechten Ufer des Serein, mit Südlage und werden vom Montee de Tonnerre vor der Morgensonne geschützt. Die alten Reben, welche durchschnittlich 40 Jahre alt sind, veredeln diesen Chardonnay. In Piuze Parzelle gibt es etwas mehr Ton im Kalkstein, deshalb sind die Trauben relativ früh reif. Am rechten Ufer ist es in der Regel die erste Lage, die reif wird für Piuze. Paradoxerweise ergibt er zugleich mit die elegantesten und feinsten Weine. Dieses Prachtstück von Patrick Piuze wird in neutralen Fässern vinifiziert und ausgebaut. Es ist Wahnsinn, wie konzentriert und kraftvoll die 2023er bei Piuze sind. Die Ernte war sehr generös, aber es gibt nicht den Hauch von fehlender Power, ganz im Gegenteil. Der Jahrgang hat brachial viel Extrakt, viel mehr als etwa 2009 oder 2018, die aromatisch ähnlich sind, aber viel weniger konzentriert. Es ähnelt geschmacklich eher 2019 mit dieser riesigen Intensität und rassigen Frische darunter. Intensive Mineralität, die sich mit dem samtigen Körper verbindet. Am Gaumen wunderbar ausgewogen mit einer unglaublich feinen Säure und einem lebhaft salzigem Finish. Ein saftiges Mundgefühl und eine tolle Intensität, umrahmt von Mirabelle, Austernschalen und etwas Ananas obenraus. Einer der großen Weine des Chablis und ein Langstreckenläufer mit wundervoller Finesse und beeindruckender Länge. Ich mag diese spannende Ecke um den Les Clos, wo Blanchot sitzt und Motee de Tonnerre gegenüber sehr gerne, in diesem kühleren Seitental Richtung Fyé. Spektakulärer Stoff für diesen Jahrgang.