Lobenberg: Oxers Ode an die Frauen, Leonard Cohens Liebeslied an seine geliebte Frau Suzzane aufgreifend. Reine Grenache, eine wirkliche Besonderheit bei Oxer. 3 Hektar, schon 1900 gepflanzt, also uralt mit weniger als 20 hl/ha Ertrag und weniger als 500 Gramm je Weinstock. Eisen-Lehmb-Boden mit viel Steinen auf 600 Metern Höhe in der Rioja Alta. Entrappt spontan vergoren im offenen 1000-Liter Fuder und später 10 Monate im gebrauchten 600 Liter Holz Demi-Muid ausgebaut und final nochmal 2 Monate Amphore. Für Grenache eraunlich dunkel in der Farbe. Riefe Erdbeer-Himbeer-Schattenmorellen-Nase, Schoko, Lakritze, Maulkbeere, Eukalpyptus, Blaubeerschalen und Grenadine. Süßer, reicher aber doch vibrierender, würziger Mund mit Salz und pikanter Chilli-Schärfe. Lecker und erotisch, sehr hedonistisch. Garnicht so weit weg von einem sehr reifen Chateauneuf wie Clos Saint Jeans Combe de Fous. Etwas kühler trinken empfiehlt sich. Witziger Stoff und in seiner opiulenten erotischen und zugleich steinigen Art schon unique.
2024 startete mit viel Wasser ins Jahr, hervorragende Auffüllung aller Speicher. Das Frühjahr brachte immer noch Regen und manchmal Kühle, Verrieselung der Blüte und Kampf gegen Pilze. Das bedeutet insgesamt geringer Ertrag. Ein moderater Sommer war perfekt für ein frisches Ergebnis, im Spätsommer und Herbst folgten einige Regenfälle. Wer vor der zweiten Oktoberwoche mit den schweren Regenfällen alles gelesen hatte (ALLE Topwinzer lesen inzwischen spätestens Anfang Oktober) hatte ein superbes Ergebnis. Rassige, frische Weine wie 2021, Cool Climate, vibrierende Rotweine und aufregende Weißweine. 2024 ist bei den besten Winzern Spaniens ein großes Jahr wie 2021. Schlanker und kühler als das opulentere 2023, reifer und zugleich frischer als das überheiße und blockierte 2022, aufregender und vibrierender als 2018 bis 2020. In der Klasse sicher so groß wie 2016 und 2019, eher noch etwas spannender und schicker, wie gesagt mit sehr viel Parallelen zu 2021.