Oxer Wines – Rioja: Suzzane Garnacha 2022

Oxer Wines – Rioja: Suzzane Garnacha 2022

Zum Winzer

95–96
100
2
Garnacha 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2039
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
pikant & würzig
saftig
3
Lobenberg: 95–96/100
Parker zu 2020: 93/100
Penin zu 2021: 92/100
6
Spanien, Rioja
7
Allergene: Sulfite
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Suzzane Garnacha 2022

95–96
/100

Lobenberg: Oxers Ode an die Frauen, Leonard Cohens Liebeslied an seine geliebte Frau Suzzane aufgreifend. Reine Grenache, eine wirkliche Besonderheit bei Oxer. 3 Hektar, schon 1900 gepflanzt, also uralt mit weniger als 20 hl/ha Ertrag und weniger als 500 Gramm je Weinstock. Eisen-Lehmb-Boden mit viel Steinen auf 600 Metern Höhe in der Rioja Alta. Entrappt spontan vergoren im offenen 1000-Liter Fuder und später 10 Monate im gebrauchten 600 Liter Holz Demi-Muid ausgebaut und final nochmal 2 Monate Amphore. Für Grenache eraunlich dunkel in der Farbe. Riefe Erdbeer-Himbeer-Schattenmorellen-Nase, Schoko, Lakritze, Maulkbeere, Eukalpyptus, Blaubeerschalen und Grenadine. Süßer, reicher aber doch vibrierender, würziger Mund mit Salz und pikanter Chilli-Schärfe. Lecker und erotisch, sehr hedonistisch. Garnicht so weit weg von einem sehr reifen Chateauneuf wie Clos Saint Jeans Combe de Fous. Etwas kühler trinken empfiehlt sich. Witziger Stoff und in seiner opiulenten erotischen und zugleich steinigen Art schon unique. 95-96/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

Verkostungsnotiz
93
/100

Parker zu 2020 über: Suzzane Garnacha

-- Parker zu 2020: The Garnacha red 2020 Suzzane was quite open, a little more advanced than the other 2020s, ripe and heady but with a vibrant palate that was not consistent with the notes I found in the nose. He sent me a second bottle that I tasted at home, and the profile was completely different: floral, young and spicy with a medium body and very fine tannins, a long, dry finish and still young and energetic. There are only 2,000 bottles. In 2020, the Garnacha had lower yields because of poor flower settling and some hail. On hold. It was bottled in September of 2021. 93/100

Verkostungsnotiz
92
/100

Penin zu 2021 über: Suzzane Garnacha

-- Penin zu 2021: Kirschrot mit granatrotem Saum. In der Nase warm. Überreife Früchte, weiches Eichenholz und Fleischnoten. Im Mund kraftvoll und süße Tannine. 92/100

Verkostungsnotiz

Weingut über: Suzzane Garnacha

-- Weingut: Suzzane takes its name from a song by Leonard Cohen and from a painting called 'Susana and the Old Men' by Tintoretto, an ode to women, hence the elegance of this wine. It perfectly expresses the characteristics that Garnacha offers us in La Rioja soils. It also reflects the respect we have for the region's old vineyards. 3ha vineyard planted in 1903 in Cárdenas (Rioja Alta) at an altitude of 580 meters. Clay-ferrous soils with slightly more than 10% stone, giving us low yields, around 2,000 kg/ha. The different plots that make up this vineyard provide an extra complexity to the wine. Fermentation with native yeasts in used 1.000 litre French oak foudres. It takes malolactic fermentation and subsequent aging for 10 months in used 600L French oak barrels. It remains for 2 months in concrete to refine.

Mein Winzer

Oxer Wines – Rioja

Oxer Bastegieta ist ständig auf der Suche nach alten Juwelen. Er ist sowohl ein großer Visionär als auch ein Mann mit einem Plan, mit dem gewissen Auge für Qualität und Details. So kamen nach und nach noch Weinberge der Rioja Alavesa in Leza, Navaridas, San Vicente und Laguardia sowie Cárdenas in...

Suzzane Garnacha 2022