Lobenberg: Die Rioja-Weine von Oxer spielen in einer eigenen Liga, frei von jeglicher Konvention. Keinerlei Fett und Überreife, niemals erschlagen vom Holz, immer elegant, terroirgeprägt und präzise. Ahari ist ein neuer Wein, er stammt überwiegend von rund 100 Jahre alten Rebstöcken aus mehreren Teilen der Rioja, hier ist aber auch zu ca. 20-30% Material von jüngeren Reben drin, die auf Kalkstein wurzeln. 70% Tempranillo, 20% Graciano, 10% Viura. Spontan vergoren, 20% unentrappte Ganztraube. Ausbau im Holz und Betonei. Verspielt-florale Nase, Veilchen, Herzkirsche und Himbeere, auch Unterholz, schwarzer Pfeffer, Olive und eine sehr feine ätherische Frische. Der nicht unerhebliche Anteil Ganztrauben gibt her schon eine deutliche Würze und einen leichten funky Twist mit. Am Gaumen dann sehr straight auf der feinen Frucht, süß-saure Johannisbeere, Himbeere, Fleur de Sel und überaus feinkörniges Tannin. Klingt seidig aus, mit genialer Länge. Ein wirklich schicker Rioja im modernen Stil, nicht sattmachend, einfach extrem trinkfreudig und mit gutem Potenzial. 96+/100
2024 startete mit viel Wasser ins Jahr, hervorragende Auffüllung aller Speicher. Das Frühjahr brachte immer noch Regen und manchmal Kühle, Verrieselung der Blüte und Kampf gegen Pilze. Das bedeutet insgesamt geringer Ertrag. Ein moderater Sommer war perfekt für ein frisches Ergebnis, im Spätsommer und Herbst folgten einige Regenfälle. Wer vor der zweiten Oktoberwoche mit den schweren Regenfällen alles gelesen hatte (ALLE Topwinzer lesen inzwischen spätestens Anfang Oktober) hatte ein superbes Ergebnis. Rassige, frische Weine wie 2021, Cool Climate, vibrierende Rotweine und aufregende Weißweine. 2024 ist bei den besten Winzern Spaniens ein großes Jahr wie 2021. Schlanker und kühler als das opulentere 2023, reifer und zugleich frischer als das überheiße und blockierte 2022, aufregender und vibrierender als 2018 bis 2020. In der Klasse sicher so groß wie 2016 und 2019, eher noch etwas spannender und schicker, wie gesagt mit sehr viel Parallelen zu 2021.