Lobenberg: Das ist der Einstieg bei Tobias Feiden und praktisch ein Gutswein. Die Reben stammen zu einem Großteil aus Steillagen des Winninger Domgartens und aus dem Moselsürscher Weinberg. 18 Tage Maischestandzeit gibt Tobias dem Wein. Die Nase ist herrlich fruchtbetont, aber gar nicht so klassisch deutsch in der Ausprägung. Ja, wir haben schon rote Frucht, aber eher wilde Erdbeere und Himbeere, dazu kommen aber auch Anklänge von Johannisbeere und Schlehe und sogar Kirsche. Dahinter etwas wunderbar abbindendes Lorbeerblatt. So wird die Nase nie breit oder zu parfümiert. Toller Antrunk, gleich mit Zug und Kraft, die Säure ist prägnant, aber auch sehr tragend. Das Tannin ist gut verwoben. Die Frucht rollt enorm elegant über die Zunge. Alles auf der feinen Seite, kein Fett, kein Parfüm. Perfekter Fokus. Auch wenn die Erdbeere zu spüren ist, die Kirsche drängt nach vorne. Im Nachhall auch ein wenig Kirschkern. Das ist ein fantastisch frischer und eleganter Spätburgunder, bewusst unprätentiös und dadurch richtig stark. 92-93/100