Lobenberg: In 2025 aus der Schatzkammer erhalten, perfekt gelagert und wie immer mit Glaskorken verschlossen. 2008er Riesling ist so wunderbar animierend, rassig, kühl und bei Becker typisch kernig und zugleich cremig mit seiner hauchzarten Fruchtsüße. Wie immer ist auch dieses Kabinett weit durchgegoren auf geradeso zweistelligen Alkoholgrad, das gibt ihm diese große Klassik eines archetypischen Rheingauers alter Tage, diesen energetischen Antrieb, der nur von einer zarten Süße unterlegt ist, die nie dominiert. Wir sind hier bei etwas über 20 Gramm Restzucker, also gerade die Hälfte oder weniger als es heute vielerorts der Fall ist. Hajo Becker bleibt seinem Stil treu, nie zu süß. Die Nase strotzt nur so vor Kern- und Steinobst. Marille, vollreifer Pfirsich und etwas Mango. Dazu diese typisch Becker’sche Kräutrigkeit. Das ist so animierend, saftig und einladend, bleibt dabei aber immer spannend. Ich liebe die guten 2008er für ihre kompromisslose Stahligkeit, gerade im Rheingau passt das so genial. Gelber Apfel und gelber Pfirsich schmelzen auf der Zunge, ein Hauch von Exotik hintenraus. Einfach köstlich und jetzt wunderbar zu trinken!