Lobenberg: 100% Grenache, mitten im Dorf gelegen, direkt an den höher gelegenen Marktplatz grenzend. Uralte Reben, ein legendärer Besitz, und vielleicht die schönste Domaine in Gigondas. Alle Reben stehen direkt um das Gutshaus herum. Vor vielen Jahren von der Familie Perrin (Beaucastel) gekauft. Vollständig unentrappt, als Ganztraube eingemaischt und spontan vergoren und im Holzfuder und Tonneau ausgebaut. Die Böden sind zwar auf dem felsigen Grundberg von Gigondas gelegen, aber der größte Teil des Grundes ist überwiegend leichter Sand. Das ist auch der Grund, weshalb das Prephyloxera-Reben sind. Es ist bekannt, dass die Reblaus auf Sand nicht gedeihen kann. Sandige Böden geben eben auch diese unendlich feinen Weine, anders als die profunden lehmigen Böden. Die Perrins verfolgen in Gigondas das Konzept Burgunds, also extreme Feinheit, niemals Überextraktion. Die Nase dieses Grenache zeigt konzentrierte Waldhimbeere, ein bisschen Brombeere, nur ein Hauch von Erdbeere, aber relativ unerwartet viel schwarze Kirsche und Sauerkirsche, sehr fein, dicht und trotzdem schwebend. Überhaupt keine Süße ausstrahlend, sondern nur feine, elegante Frucht. Der Mund greift die schwarze Kirsche wieder auf. Der Mund hat eine auf der einen Seite große Intensität, aber auch eine ganz große Feinheit, schwarze Oliven, Garrigue, Kräuter der Provence, schwarze würzige Kirsche, Amarenakirsche, aber alles fein, leicht und schwebend, dem Jahrgang entsprechend total seidiges Tannin, die Kühle des Herbstes ist deutlich spürbar und die hohe Lage innerhalb von Gigondas. Ein cool-climate-Wein! Ein tänzelnd dichter Burgundertyp im Stile eines Vosne Romanée, das macht richtig Freude. Das ist für mich sicherlich und ohne Zweifel einer der herausragenden Gigondas im großen Jahr 2015. 97-99/100