Lobenberg: Das System Rossignol funktioniert wie folgt: Handlese in kleine 8 kg Kisten, dann manuelle Auslese am Sortiertisch. Spontane Vergärung, teilweise mit Rappen je nach Jahrgang. Ausbau grundsätzlich in Barriques stets mit gewissen Neuholzanteilen, mit denen Nicolas Rossignol nicht sparsam ist. Dabei neutzt er unglaublich hochwertiges Holz, von Bäumen, die er selbst mit einem Küfer seines Vertrauens aussucht und mit dem er schon lange zusammenarbeitet. Diese irre gute Holzqualität schmeckt man auch in der wunderbaren Würze der Weine. Zudem legt Nicolas Rossignol konsequent Weine in großer Zahl zurück, um sie später mit einigen Jahren Reife auf den Markt zu bringen. Er macht das seit vielen Jahren so und hat deshalb eine schicke Schatzkammer aus der er seinen besten Händlern kleine Mengen verkauft. Nicolas verfügt über grandiose Weinlagen in Volnay, wo neben Beaune sein Schwerpunkt liegt. Ronceret ist eine seltene Lage, weil hier nicht viele Winzer unterwegs sind, Rossignol ist mit Abstand der größte Inhaber, es ist fast ein Monopole. Entsprechend viel Gas gibt er hier in dieser Lage, es ist immer mit sein bester Volnay Cru, obwohl es nicht der berühmteste ist. Super intensive Nase, satt und tief, fast wollüstig in der Aromatik und Würze. Genau wie im Vorjahr. Dichte Waldbeerenfrucht, Lavendel, Rosmarin, Blaubeere. So intensiv, dass man die Augen zusammenkneift. Wow, was für eine Wucht, Druck, Schubkraft. Erinnert fast etwas an Nordrhône-Syrah in seiner Power, bleibt dann aber natürlich viel feiner im Mund. Samtig-dicht und üppig, keinen Raum für Fragen lassend. Man wird fast aus der Kurve getragen von diesem intensiven Stoff. Absolut genial! Das Jahr 2020 hat so ungeheuer konzentrierte und satte Burgunder hervorgebracht. Muss man probiert haben, aber gerne viel Luft und Zeit geben. 95-97/100