Cotes du Ventoux Persia 2021

Domaine de Fondreche: Cotes du Ventoux Persia 2021

Zum Winzer

95–96+
100
2
Syrah 90%, Mourvedre 10%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2024–2040
Verpackt in: 12er
9
frische Säure
tanninreich
voluminös & kräftig
3
Lobenberg: 95–96+/100
Jeb Dunnuck: 91–94/100
6
Frankreich, Rhone, Cotes du Ventoux
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cotes du Ventoux Persia 2021

95–96+
/100

Lobenberg: Dieser Syrah wächst auf den ältesten Parzellen, Kalkstein und Lehm. Uralte Syrah. Natürlich wie alles hier biologisch-organische Weinbergsarbeit, und das seit weit über zehn Jahren inzwischen. Natürlich alles spontan vergoren, überwiegend im rohen Beton, und der Ausbau zu einem kleinen Teil im Betonei, zum größten Teil aber im großen 3000l Holzfuder. Für seinen Spitzenwein Persia nimmt Sebastien niemals ein kleines Barrique. Er möchte im Grunde so eine Art Über-Châteauneuf du Pape zeigen und dafür geht das kleine Barrique einfach nicht. Der Holzeinfluss wäre einfach zu groß. Die Nase dieses Weins ist ungeheuerlich frisch, eine Syrah wie von der Nordrhone. Ich würde mich nicht wundern, wenn Cote-Rotie hier auf der Flasche stünde. Eher Cote-Rotie in der großen Frische als Hermitage. Schwarz, als sei er in geröstetem Holz gewesen, was er überhaupt nicht gesehen hat. Schwarze Kirsche, verbrannte Elemente, diese unglaublich profunde Syrah der Nordrhone, geflämmtes Fleisch, Amarenakirsche, Maulbeere, auch Brombeere, Cassis, getrocknete Blaubeere und sehr viel Krautwürzigkeit bis hin zu Myrre, Thymian, Estragon, und trotzdem bleibt alles frisch. Der Wein tänzelt aus dem Glas. Je länger ich ihn probiere, desto mehr scheint er dann in seiner maskulinen Ausprägung Richtung Cornas zu gehen. Auch im Mund bleibt das Ganze unglaublich frisch und lang. Er kriegt dazu auch noch schöne feine Grapefruitaromatik, fast frischer Pfirsich dazu, sehr verspielt. Dieser Wein kann in einer Blindverkostung problemlos in der Nordrhone oder bei Syrah-orientierten Chateauneufs mitspielen. 95-96+/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2021 stellt an der Rhône zweifellos einen Einschnitt in der Reihe der heißen, trockenen, mediterranen Jahrgänge dar, wie wir sie spätestens seit 2015 durchweg erlebt haben. 2021 erinnert viele Winzer im Rhônetal gar an die »guten alten Zeiten« vor 20, 30 Jahren – späte Lese, hohe Säurewerte und eine Phenolik wie es sie zuletzt in den 90ern gab. Ein Jahrgang der großen Emotionen, ein ständiges auf und ab der Gefühle: Die extreme Frostepisode vom 7. bis 9. April mit Temperaturen von teilweise fast -10°C betraf fast alle französischen Weinbaugebiete. Teilweise sorgte der Frost für einen kompletten Ernteausfall. Drei Wochen lang regte sich gar nichts in den Weinbergen des Rhônetals. Wie durch ein Wunder trieben viele Reben doch noch aus, aber nicht ohne Folgen: Die eiskalten Nächte brachten die Natur aus dem Gleichgewicht, der Wiederaustrieb verlief geradezu anarchisch, die Arbeit im Weinberg war extrem anspruchsvoll und verlangte den Winzerinnen und Winzern alles ab. Die wohltuenden Regenfälle während des gesamten Vegetationszyklus, die gemäßigten Temperaturen im Sommer und der goldene Herbst sorgten für ein großes Durchatmen. Am Ende wird 2021 nicht nur als Jahrgang der plötzlichen Wiedergeburt der Klassik, der Feinheit und Eleganz in Erinnerung bleiben, sondern auch wegen des immensen Aufwands – nur, wer 2021 alles gegeben hat, wurde am Ende mit ultrafeinen Weinen belohnt, wie wir sie seit Jahren nicht mehr im Glas hatten. An der südlichen Rhône ist 2021 ein Jahr der puren Trinkfreude. Alles ist sofort da, offen und so unglaublich fein. Die Alkoholgrade liegen rund 1,5 Prozent unter denen der vergangenen Jahrgänge. Sowohl die Weißen als auch die Roten sind hervorragend balanciert und bestechen mit guten Säurewerten und hoher Frische. Die Weine sind hocharomatisch, die Frucht ist schmeichelhaft und fast schon spielerisch-abgehoben. Eine Grenache voll auf der Pinot-Spur – wann gab es das zuletzt?! Die nördliche Rhône bringt 2021 einen Stil, den dort viele für nicht mehr möglich hielten: Extrem fein und verspielt, fast schon schwebend und mit einer genialen Frische ausgestattet. Ein Jahr für große Weißweine mit strahlender Aromatik und hervorragender Lagerfähigkeit, ein Jahr für herrlich klassische, stilvolle, delikate Rotweine mit betörend ätherischen Noten von Pfeffer und Veilchen und ultrafeiner, aber aufregender Tanninstruktur. All in all ist 2021 an der Rhône ein Jahr für Finessetrinker, für Liebhaber der Feinheit, der Frische und der Eleganz. Lange hat man sich nach solchen klassischen Jahren gesehnt. Aber klassisch mit einem genialen Twist, denn am Ende vereint 2021 mit seiner schlanken, hochfeinen Art und der genialen Duftigkeit und Aromatik das Beste von damals und heute. »Zurück in die Zukunft!« – das beschreibt diesen aufregenden Rhône-Jahrgang wohl letztlich am besten.

91–94
/100

Jeb Dunnuck über: Cotes du Ventoux Persia

-- Jeb Dunnuck: Checking in as a blend of 95% Syrah and 5% Mourvèdre, the 2021 Ventoux Persia is another terrific barrel sample from this talented winemaker. Offering up lots of darker, almost blue fruit, notes of flowers and chalky minerality, some background oak, medium to full body, and fine tannins, it has enough underlying tannins to warrant 2-3 years bottle age at a minimum. 91-94/100

Mein Winzer

Domaine de Fondrèche

Der Berg Ventoux ragt wie ein Riese über die schöne Landschaft der Provence heraus. Hier werden Weine produziert, die in ihrer Struktur dem benachbarten Cotes du Rhone sehr ähnlich sind, jedoch mit viel mehr Schmelz und samtigem Volumen. Die Weine des jungen Sebastien Vincenti sind in kurzer Zeit...

Cotes du Ventoux Persia 2021