Lobenberg: Dieses Weingut gehörte, genau wie Château Beaucastel, im 19. Jahrhundert einem der führenden Ingenieure Frankreichs welcher unter anderem auch den Suezkanal baute. Dieser inzwischen reich und berühmt gewordene Mann benutzte Clos du Caillou ausschließlich als Jagdresort, und war an der Klassifizierung in Châteauneuf du Pape nicht interessiert. Im Gegenteil seine Jagdaufseher verjagten die Beamten, die die Klassifizierung durchführten. Und dementsprechend wurde der komplette Clos das anerkannt mit als das beste Châteauneuf Terroir im ganzen Gebiet gilt nicht klassifiziert als Châteauneuf du Pape. Lagen von der Qualität des benachbarten La Crau. Somit sind die besten Böden hier auf Clos du Caillou nur Cotes du Rhone. Darauf entsteht eben der Cotes du Rhone Quartz und der Cote du Rhone Reserve, die gleichnamigen Chateauneuf du Pape von Caillou wachsen außerhalb des Clos. Für uns Konsumenten irgendwie auch toll, weil wir für kleines Geld so grandiose Cotes du Rhone bekommen. Schade für das Weingut, denn sie können natürlich dafür nicht den passenden Preis kassieren. Der CdR Quartz wächst also komplett auf früher einmal deklassifizierten Châteauneuf du Pape Böden. Sandige Böden, das Ganze mit Quarzit durchzogen und sehr viel Steinen dazu. Bestes Châteauneuf Terroir. 14,5% Alkohol. Auch komplett entrappt. 85% Grenache, 15% Syrah. Natürlich spontan vergoren und ausgebaut im großen Holzfuder. Die Nase ist noch profunder als die des Bouquet des Garrigues. Etwas weniger charmant, sondern etwas strukturierter und mit viel Kraft rüberkommend, auch hier primär Kirsche, aber auch viel konzentrierte Erdbeere, Himbeere, auch ein wenig Brombeere, Schlehe, auch schwarze Elemente, Oliven, Wachholder, auch ein wenig Myrre und Kräuter der Provence. Das ist schon eine sehr dichte Powernase. Trotzdem bleibt es fein, nichts sticht. Der Mund ist deutlich klarer gezeichnet als bei den anderen Cotes du Rhone, ein extremer Geradeauslauf, ganz sauber definierte Kanten, primär rote Frucht. Die Grenache dominiert mit ihrer Kirsche, Himbeere und Erdbeere, aber der Wein hat auch viel Power, tolle Länge und Mineralik am Ende. Trotzdem bleibt er köstlich. Der Jahrgang spielt eine große Rolle bei dieser Delikatesse. Delikat, fein und trotzdem unglaublich viel Kraft in Form von butterweichen, seidigen Tanninen. Der beste CdR Quartz, den ich hier je probiert habe. Das ist wirklich Châteauneuf du Pape Klasse. 95+/100