Lobenberg: Entgegen früherer Jahre wird dieser, aus den ältesten Reben der Domaine (mehr als 100 Jahre alt) stammende Wein, seit dem Jahrgang 2009 nur noch in halbgroßen Fudern ausgebaut, 2.500 Liter, also kein Neuholz, keinerlei Barrique-Kontakt mehr. Die Nase ist deutlich tiefer, konzentrierter, als die des normalen Chateauneuf, erstaunlicherweise rotfruchtiger, ganz tiefe, konzentrierte rote Waldhimbeere und Walderdbeere. Unglaublich schiebend, aber voller Harmonie, eher feine, helle Heilerde mit heller Schokolade darunter, fast weiße Schokolade, heller dominikanischer, saftiger Tabak, grandios komplexes Spiel, die Mineralität ist deutlich feiner, der ganz Wein ist verspielter, tänzelnder in der Nase, treibt einem die Tränen in die Augen vor Charme und feiner Intensität. Das Ganze setzt sich im Mund fort: auch hier wieder rote und schwarze Früchte im feinen Überfluss nebst feinem Salz und pikanter Passionsfrucht, alles im guten Einklang stehend. Erdige, tiefe Würze. Der Wein ist aber überhaupt nicht fett, er ist rund und vollmundig, aber nicht fett, alles passt, alles ist harmonisch, die Rasse ist da, aber selbst die immense Mineralität und das satte Tannin sind nie aggressiv, die Tannine sind butterweich. Ein vollkommener Trinkwein, ein grandioser Wein für langes Trinken, die perfekte Harmonie. Um es auf den Punkt zu bringen: Nur der da Capo von Pegau und die Reserve von Vieille Julienne vermitteln unmittelbar und jedem den Gesamteindruck: Nichts ist zu verbessern, alles passt, so muss ein großer Wein sein! Großer Stoff in seiner fantastischen Eleganz und Finesse. 100/100