Chateau Talbot 4eme Cru 2024

Chateau Talbot 4eme Cru 2024

Holzkiste

Zum Winzer

92–93
100
2
Cabernet Sauvignon 70%, Merlot 25%, Petit Verdot 5%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2028–2044
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 92–93/100
Markus Del Monego: 94/100
Suckling: 93–94/100
Alexandre Ma: 92–94/100
Weinwisser: 92–93/100
Falstaff: 92/100
Vinum: 92/100
Giuseppe Lauria: 92/100
Colin Hay: 91–93/100
Jeff Leve: 91–93/100
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Julien
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Talbot 4eme Cru 2024

92–93
/100

Lobenberg: Dunkles Rubinrot. Kirsche, Veilchen und Lakritze in der Nase, aber eher fein und leicht. Mittlerer Gaumen, das ist ein echtes, sehr delikates Leichtgewicht. Im Finale mit leichter Salzspur. Ganz hübsch, aber im Mund fehlt es an Fleisch und Druck zur Größe. Angenehmer und vor allem leckerer kleiner Saint Julien für frühen, freudvollen Genuss. ***. Talbot hat sich in den letzten Jahren enorm gemausert. Früher, in den 70er, 80er und 90er Jahren, gefiel er mir nicht immer. Talbot braucht aufgrund des Terroirs warme und trockene Jahre, damit er diese typische Grasigkeit früherer Jahre verliert, die eigentlich aus einer gewissen Unreife resultieren. Wenn Talbot reif ist, dann ist das ein gnadenlos guter Saint-Julien.

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

Verkostungsnotiz
94
/100

Markus Del Monego über: Chateau Talbot 4eme Cru

-- Markus Del Monego: Dark purple colour with violet hue and almost black core. Fine nose with open character, ripe fruits, blackcurrants, blackberries and mild spices, hints of aromatic herbs. On the palate well structured with ripe yet firm tannins, good aromatic depth and length. Tastingbook.com

93–94
/100

Suckling über: Chateau Talbot 4eme Cru

-- Suckling: Focused, dense and creamy with berries and chocolate on the nose. It’s medium-bodied with fine tannins. Chalky, with crunchy berries and a flavorful finish.

Verkostungsnotiz
92–94
/100

Alexandre Ma über: Chateau Talbot 4eme Cru

-- Alexandre Ma: While not the pinnacle of recent vintages, Château Talbot 2024 still offers plenty to appreciate. The classic mocha-powder tannins lend a hint of fleshiness to this slender-bodied wine, while raspberry and red plum brighten the bouquet with airy charm. These elements intertwine to form a tender, silky texture, perfectly in tune with its signature air of quiet poise and fluidity. It’s worth noting that this wine is best appreciated in its youth, with its ideal drinking window falling within the first 15 years.

92–93
/100

Weinwisser über: Chateau Talbot 4eme Cru

-- Weinwisser: Dicht verwobenes Bouquet, betörende Fliedernote vermischt sich mit edler Cassiswürze. Am geradlinigen Gaumen seidige, Textur, straff, stützende fein nervige Rasse und durchtrainiert engmaschiger Körper. Im konzentrierten Finale verschlankt sich der Wein, kleine schwarze Beere, Grafit und körnige, feinmürbe Adstringenz.

92
/100

Falstaff über: Chateau Talbot 4eme Cru

-- Falstaff: Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente Randaufhellung. Zart nach frischen Zwetschken, dunkle Kirschen, ein zarter Hauch von Dörrobst ist unterlegt. Saftig, fruchtige Süße, lebendig strukturiert, seidig und gut anhaftend, bereits gut entwickelt, hat Entwicklungspotenzial.

92
/100

Vinum über: Chateau Talbot 4eme Cru

-- Vinum: Expressiv im Duft, zeigt rauchige Noten, getrocknete Kräuter, Pflaumen und Cassis; am Gaumen zugänglich, rund im Auftakt, packt dann zu, zeigt Struktur und viel Würze, hallt lange nach, endet rotfruchtig. Ein gelungener Talbot, für die mittlere Reife gebaut. vvWine & Vinum

Verkostungsnotiz
92
/100

Giuseppe Lauria über: Chateau Talbot 4eme Cru

-- Giuseppe Lauria: Wunderbares, dunkles Bouquet mit schier schwarzbeeriger Cabernet-Frucht, Brasil-Tabak, zarte blaubeerige Konturen und frischgemahlener schwarzer Pfeffer. Am eleganten Gaumen mit seidiger Textur, engmaschig arrangiert, bleibt aber großzügig in der Textur und Aromatik, stützendes Tanningerüst mit süßlicher Textur, perfekt stützender Rasse und elegantem Körper. Im konzentrierten Finale mit reifen Kirschen und dunkler Mineralik, saftet ewig nach mit pikant-pfeffrigen Noten. Well done, Jean-Michel Laporte! Fine Wine Guide

Verkostungsnotiz
91–93
/100

Colin Hay über: Chateau Talbot 4eme Cru

-- Colin Hay: Pretty aromatically, this is another St Julien that is very floral in this vintage. There’s a lovely earthiness to this too that gives this more of a sense of gravitas – somehow it grounds the wine, almost literally. I like very much the ‘Talbot’ nuttiness – blanched almonds and walnuts. It maybe lacks a little mid-palate delineation and definition in comparison to some of its august neighbours, but this is very fine. Strikingly juicy on the finish which is always a sign of quality – above all in 2024.

Verkostungsnotiz
91–93
/100

Jeff Leve über: Chateau Talbot 4eme Cru

-- Jeff Leve: Blackberries, currants, and tobacco leaf open the medium-bodied wine. Juicy, and fresh, with black currants in every sniff, swirl, and sip, the wine will offer charm early, but, it will also have the ability to age for two decades with ease. The wine blends 59% Cabernet Sauvignon, with 41% Merlot.13% ABV. Drink from 2028-2045.

Mein Winzer

Talbot

Talbot besitzt eine 100 Hektar große ungeteilte Weinbergslage, die sich von der Gironde aus landeinwärts bis hinter Saint-Julien-Beychevelle, nördlich von Gruaud Larose zieht. Die Qualitäten sind seit Jahrzehnten beständig sehr gut, die Weine üppig, fruchtbetont, körperreich und dennoch elegant.

Chateau Talbot 4eme Cru 2024