
Chateau Pichon Longueville Comtesse de Lalande Reserve de la Comtesse 2024
- 2
- Cabernet Sauvignon 72%, Merlot 24%, Petit Verdot 5%
- 5
- rot, trocken
- 13,0% Vol.
- Trinkreife: 2030–2050
- Verpackt in: 6er OHK
- 9
- strukturiert
- pikant & würzig
- saftig
- 3
- Lobenberg: 93–94/100
- Weinwisser: 93–95/100
- Quarin: 93/100
- Suckling: 92–93/100
- Galloni: 91–93/100
- Gerstl: 18/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Pauillac
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüller / Importeur:
Pichon Lalande, , 33250 Paulliac, FRANKREICHZutaten:
Trauben Konservierungsstoffe / Antioxidantien: Sulfite (E220–E224)100ml enthalten durchschnittlich Brennwert 73 kcal / 307 kJ Kohlenhydrate 1 g Enthält geringfügige Mengen von Fett, Fettsäuren, Zucker, Eiweiß, Salz

In der 6er Holzkiste erhältlich
Wenn Sie 6 Weine kaufen, erhalten Sie diese kostenfrei in der Original-Holzkiste.

Heiner Lobenberg über:
Chateau Pichon Longueville Comtesse de Lalande Reserve de la Comtesse 2024
/100
Lobenberg: Seit Jahren ist die Reserve de La Comtesse ein konstanter Best-Buy unter den Zweitweinen, durchgehend auf einem sehr hohen Niveau. Immer wirklich ein „kleiner“ Pichon Comtesse, der die Stilistik und die DNA dieses Terroirs perfekt abbildet. Erstaunlich offene, glasklare, reife Cabernet-Nase. Brillante Cassis mit Schwarzkirsche, kühle Graphituntermalung, dunkler Kakao und Brombeerkonfit. Toller Schub aus dem Glas, kühl, dunkel, fein und unheimlich elegant – eine großartige Harmonie zeigend. Im Mund dann zunächst die volle Ladung Schwarz- und Sauerkirsche. Salzummantelte Holunder, Brombeere, wieder dunkler Kakao, ein bisschen an Mon Cherie erinnernd aber natürlich ohne Schärfe. Eleganter Körper, mittelschwer mit gutem Druck. Immer wieder kommt salzig unterlegte, dunkle Schokolade hoch. Wirklich viel Salz und druckvolle Saftigkeit im Nachhall. Ein klassischer, geschliffener Pauillac.
Jahrgangsbericht
2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

/100
Weinwisser über: Chateau Pichon Longueville Comtesse de Lalande Reserve de la Comtesse
-- Weinwisser: Betörendes blaubeeriges Bouquet, intensiver Veilchen- und Irisduft sowie Grether’s Pastilles. Am saftigen Gaumen mit seidiger Textur, geradlinig mit guter Fülle und mittlerem Körper. Im gebündelten aromatischen Finale Heidelbeere, Grafit und feinkörnige Adstringenz, gepaart mit edler Bitternis, die ihm etwas Arrogantes verleiht. Gehört klar in die Top Ten der besten Zweitweine.

/100
Suckling über: Chateau Pichon Longueville Comtesse de Lalande Reserve de la Comtesse
-- Suckling: A lighter vintage but juicy and refined, showing lots of crunch and freshness. Healthy tannins are firm and lightly chewy with medium body and an al dente finish. 72% cabernet sauvignon, 24% merlot and 4% cabernet franc.

/100
Galloni über: Chateau Pichon Longueville Comtesse de Lalande Reserve de la Comtesse
-- Galloni: The 2024 Réserve de la Comtesse is a very racy, sexy wine. Crushed flowers, mint, lavender, new leather, mocha and spice all grace this exquisite, wonderfully nuanced Réserve. All the elements are so well balanced. Silky tannins add to the wine's total feeling of finesse, but the aromatics are just as inviting. Tasted three times.

/20
Gerstl über: Chateau Pichon Longueville Comtesse de Lalande Reserve de la Comtesse
-- Gerstl: Der Duft zeigt sich von seiner raffinierten Seite, ganz zart, alles scheint nur angedeutet, aber die Vielfalt ist da, das ist diese einzigartige Pichon Stilistik, die sich hier, wenn auch etwas feiner, doch sehr deutlich zeigt. Auch am Gaumen ist es ein Leichtgewicht, aber eine ganz edle Köstlichkeit, hei ist der lecker, hat so eine wunderbar kühle Ausstrahlung, einfach genial
Pichon Lalande
1850 wurden das Weingut Pichon Longeville wegen eines Erbschaftsfalls geteilt. Eine Hälfte erbte Virginie de Lalande, die noch vor Antritt ihres Erbes den Grafen Henri de Lalande geheiratet hatte. So kam der etwas umständlich lange Name Chateau Pichon Longueville Comtesse de Lalande zustande.
