Leoville Poyferre: Chateau Leoville Poyferre 2eme Cru 2024

Chateau Leoville Poyferre 2eme Cru 2024

Holzkiste

Zum Winzer

95–97
100
2
Cabernet Sauvignon 58%, Merlot 34%, Cabernet Franc 4%, Petit Verdot 4%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2029–2027
Verpackt in: 6er OHK flach
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 95–97/100
Bettane: 97–98/100
Markus Del Monego: 96+/100
Weinwisser: 95–96/100
Jane Anson: 95/100
Decanter: 95/100
Jeb Dunnuck: 94–96/100
Gerstl: 18+/20
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Julien
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Leoville Poyferre 2eme Cru 2024

95–97
/100

Lobenberg: Schwarzrubinrot. Feine duftige Nase nach roter und schwarzer Kirsche. Feine Veilchennote dahinter, aber sehr schick und schwebend. Harmonisch und charmant! Im Mund guter Grip mit Frische und feinem salz. Schicke Mineralität im mittellangen Nachhall. Ein harmonischer, sympathischer, gut gelungener Poyferré. Tendenziell aufgrund seiner etwas dünnen mittleren Struktur etwas hinter Léoville Barton? Aber dafür feiner mit mehr Finesse, das hat auch was. Anständiger, sehr schicker Saint-Julien, der in Zukunft viel Freude machen wird, aber nie ganz groß sein dürfte. *** Zu Zeiten der französischen Revolution war Léoville das größte Weingut im Médoc. Mittlerweile ist es dreigeteilt (Poyferré, Barton, Las Cases). Seit 1920 ist Château Léoville Poyferré im Besitz der Familie Cuvelier und wird seit 1979 von Didier Cuvelier geleitet, der sich die Unterstützung von Michel Rolland gesichert hat. Wir finden hier kiesdurchsetzten Sandboden. Léoville Poyferré ist häufig der burgundischste der drei Léovilles. Oft unterschätzt, oft gleichwertig oder gar besser als Las Cases. Trotzdem preiswerter, immer etwa auf dem gleichen Level mit Barton.

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

Verkostungsnotiz
97–98
/100

Bettane über: Chateau Leoville Poyferre 2eme Cru

-- Bettane: Splendide texture dans sa catégorie et dans ce millésime, avec de la pureté et un classicisme aromatique.

Verkostungsnotiz
96+
/100

Markus Del Monego über: Chateau Leoville Poyferre 2eme Cru

-- Markus Del Monego: Dark purple colour with violet hue and almost black core. Well structured nose with fine toasting, hints of cocoa and coffee, complemented by mild spices, ripe blackcurrants, mulberries, hints of liquorice and violets. On the palate well balanced with good mid palate and very convincing length, ripe tannins, almost velvety texture and tine tension. Tastingbook.com

95–96
/100

Weinwisser über: Chateau Leoville Poyferre 2eme Cru

-- Weinwisser: Dicht verwobenes, ungemein tiefgründiges Bouquet, Wildkirsche, Grafit und Heidekraut. Im zweiten Ansatz Schattenmorellensaft und Granatapfel. Am komplexen Gaumen mit seidiger Textur, balancierter Rasse, gutem Zug, engmaschigem Tanninkorsett, durchtrainiertem Körper mit beeindruckenden Muskeln. Im katapultartigen Finale springt der Wein wie Usain Bolt aus dem Startblock, schwarze Johannisbeere, dunkle Mineralik und feinmehlige Adstringenz.

95
/100

Jane Anson über: Chateau Leoville Poyferre 2eme Cru

-- Jane Anson: Impressive texture, slate wrapped in silky tannins, with real depth of flavour, black cherry and damson fruit, no dip through the mid palate, and a long finish. Maintains estate signature, shows generosity and confidence, one of the wines of the vintage. Alix Combe vineyard director, Isabelle David oenologist. Harvest 24 September to 10 October. 3.71 pH. 26.42 hl/ha.

95
/100

Decanter über: Chateau Leoville Poyferre 2eme Cru

-- Decanter: Blackcurrants, milk chocolate, raspberry and red cherry. Sleek and smooth, instantly silky and just so welcoming on the palate. This has concentration but with an almost sweet acidity, pure fruit and powdery tannins. It’s certainly not lacking in power, with a generous mouthfeel that’s really balanced between push, fun, fruitiness, acidity and tannins. A great Poyferré and success for the vintage. It doesn't shout, but it’s super enjoyable. Classy and chewy and fleshy while still having elegance. I love this. One of the few estates to use reverse osmosis to keep concentration. 1% Petit Verdot completes the blend. Ageing 80% new oak. 3.71pH. Tasted three times.

94–96
/100

Jeb Dunnuck über: Chateau Leoville Poyferre 2eme Cru

-- Jeb Dunnuck: Looking at the Grand Vin, the 2024 Château Léoville Poyferré is based on 64% Cabernet Sauvignon, 27% Merlot, and the rest Cabernet Franc and Petit Verdot. It shows deep purple hues and classic notes of cassis, lead pencil, graphite, crushed stone, and violets. Pure, polished, and elegant on the palate, it has perfectly ripe tannins and plays in the forward, charming style of the vintage while still delivering plenty of depth and richness. It's aging in 80% new French oak for 18 to 20 months.

18+
/20

Gerstl über: Chateau Leoville Poyferre 2eme Cru

-- Gerstl: Viel dunkle Frucht, Graphit, Leder und eine herrliche Würze. Der Léoville Poyferré bringt eine reife aber kühle Aromatik hervor die unglaublich weit aus der Tiefe strahlt. Das Bouquet wirkt sehr elegant aber irgendwie auch einnehmend sinnlich. Die Sanftheit dieses Weines erinnert an die alten klassischen Bordeaux Weine. Angenehm reife Frucht im Auftakt - sehr saftig und mit einer herrlichen Frische ausgestattet. Dann folgt eine delikate Extraktsüsse die sich bis ins Finale hinzieht. Rückaromen von würzigen und fruchtigen Aromen.

Mein Winzer

Leoville Poyferre

Zu Zeiten der französischen Revolution war Léoville das größte Weingut im Médoc. Mittlerweile ist es dreigeteilt (Poyferré, Barton, Las Cases).Seit 1920 ist Château Leoville Poyferre im Besitz der Familie Cuvelier und wird seit 1979 von Didier Cuvelier geleitet, der sich die Unterstützung von Michel...

Chateau Leoville Poyferre 2eme Cru 2024