Chateau Lassegue Grand Cru Classe 2024

Chateau Lassegue Grand Cru Classe 2024

Holzkiste

Zum Winzer

94–95
100
2
Cabernet Franc 49%, Merlot 45%, Cabernet Sauvignon 6%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2030–2055
Verpackt in: 6er OHK
9
saftig
pikant & würzig
strukturiert
3
Lobenberg: 94–95/100
Jane Anson: 94/100
Decanter: 94/100
Gerstl: 18/20
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Lassegue Grand Cru Classe 2024

94–95
/100

Lobenberg: Dunkles Rubinrot. Tolle Kirschnase, sofort eingängig. Fast nur Kirsche, rote süße Kirsche, schwarze Kirsche, dahinter feine florale Noten und ein leichter Salzhauch. Ganz helle Lakritze und helles Nougat. Ein sehr schicker, eingängiger Mund mit einem guten mittleren Gaumen. Viel rote Frucht, wieder Waldhimbeere, Sauerkirsche und rote Herzkirsche, dazu Schwarzkirsche. Tolle Säure und Frische zeigend, etwas Maracuja und eine leichte salzige Schärfe im Finale. Immer wieder mit dieser schönen roten Frucht hochrollend. Nicht die Power der Jahrgänge 2019, 2020 und 2022, aber dafür ungewöhnlich schick, charmant und hochintensiv in dieser rassigen, rotfruchtigen Kirsche-Säure. Das macht Spaß – wenn der Preis stimmt ein Muss-Kauf, weil es einfach eine Ode an die Freude ist! *** Das Weingut auf dem Kalksteinplateau gehört heute zur Jackson-Gruppe aus Kalifornien. Seit Jahren ein Rising Star. Der Winemaker und Mitbesitzer Pierre Seilan war früher bei Vérité, das ja zu Jackson gehört. 24 Hektar mit 60 Prozent Merlot, 35 Prozent Cabernet Franc und fünf Prozent Cabernet Sauvignon. Die Reben sind 60 Jahre alt. Zu 65 Prozent wird der Wein im neuen französischen Holz ausgebaut, zu 35 Prozent im einjährigen Holz.

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

94
/100

Jane Anson über: Chateau Lassegue Grand Cru Classe

-- Jane Anson: Deep plum colour, confident and dominant Cabernet aromatics, violets, bright vivid fleshy dark fruits, crushed raspberries, plum, greengage and even touches of cherry pit, squid ink, liqourice root, perhaps a little more bright and crunchy fruit than in richer years, but a success. 60% new oak for ageing, 15 different forests origin for the barrels. Pierre Seillan winemaker, harvest September 24 to October 5., 3.60 pH, 45hl/h yield (after sorting), with just 0.3% chaptilisation. A great classic St Emilion.Deep plum colour, confident and dominant Cabernet aromatics, violets, bright vivid fleshy dark fruits, crushed raspberries, plum, greengage and even touches of cherry pit, squid ink, liqourice root, perhaps a little more bright and crunchy fruit than in richer years, but a success. 60% new oak for ageing, 15 different forests origin for the barrels. Pierre Seillan winemaker, harvest September 24 to October 5., 3.60 pH, 45hl/h yield (after sorting), with just 0.3% chaptilisation. A great classic St Emilion.

94
/100

Decanter über: Chateau Lassegue Grand Cru Classe

-- Decanter: Deep rich colour in the glass, ripe and concentrated nose full of black fruit aromas with liquorice, dark chocolate and some spices. Juicy and succulent, this has power and thrust, really lively but also with muscle. Chewy tannins set the scene with fresh acidities - almost a sweet strawberry element - before the chalky fresh mint and aniseed spice comes in. It has richness for the vintage, really quite balanced with a lovely mineral, salty finish. Glossy and bright, but behind that there’s structure and tension. Nothing lacking here. I love this. 3.60pH. Ageing 60% new oak, 40% one use barrels.

18
/20

Gerstl über: Chateau Lassegue Grand Cru Classe

-- Gerstl: Delikat wie die rote Frucht mit ihrem Charme aus dem Glas leuchtet. Viel Himbeere und Erdbeere, etwas Johannisbeere. Dahinter schwarze Kirsche und eine tiefgründige Terroiraromatik. Schöne Auftaktsüsse mit harmonischer reifer Frucht und ein cremiger weicher Trinkfluss. Köstlich ausbalanciert und mit einer guten Länge ausgestattet. Zart würziges Finale mit noblen Röstaromen. (PB)

Mein Winzer

Pierre Seillan Lassegue

Pierre Seillan, der vom kalifornischen Kult-Weingut Verité weltbekannte Winemaker, verantwortet die Weine des neben Chateau Soutard auf dem Kalkstein-Hochplateau liegenden Kleinods.

Chateau Lassegue Grand Cru Classe 2024