
Chateau Larrivet Haut Brion Blanc 2024
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- 2
- Sauvignon Blanc 95%, Semillon 5%
- 5
- weiß, trocken
- 13,5% Vol.
- Trinkreife: 2027–2043
- Verpackt in: 6er
- 3
- Lobenberg: 93–95/100
- Lisa Perrotti Brown: 94–96/100
- Jeb Dunnuck: 93–96/100
- Galloni: 93–95/100
- Alexandre Ma: 93–95/100
- Gerstl: 18+/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Pessac Leognan
- 7
- Allergene: Sulfite
Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
Zutaten:
Trauben Konservierungsstoffe / Antioxidantien: Sulfite (E220–E224)100ml enthalten durchschnittlich Brennwert 79 kcal / 328 kJ Kohlenhydrate 1,2 g Zucker 0,2 g Enthält geringfügige Mengen von Fett, Fettsäuren, Eiweiß, Salz

Heiner Lobenberg über:
Chateau Larrivet Haut Brion Blanc 2024
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Lobenberg: Die Nase eröffnet mit wunderbarer, rauchig-steiniger Reduktion. Das erinnert sofort an Von Winning in dieser perfekten Mischung aus Frucht, Holz und Reduktion. Ganz zartes Sandelholz, zerstoßener, nasser Kalk, Muschelschale. Dann kommt Zitronenschale, Marille, etwas Grapefruit, grüner Apfel, helle Birne, weiße Johannisbeere,. Im Mund sehr geradlinig und voll auf der steinig-kühlen Schiene laufend. Brillant, glasklar und zupackend. Ein Bordeaux Blanc im präzisen Burgunderstil. Wirklich schick, ein toller Wein.
Jahrgangsbericht
2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.
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Lisa Perrotti Brown über: Chateau Larrivet Haut Brion Blanc
-- Lisa Perrotti Brown: Notes of struck flint and elderflower lead to a core of pineapples and green mango with a waft of cedar. The light-bodied palate is crisp and pure with great intensity and a long steely finish.

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Jeb Dunnuck über: Chateau Larrivet Haut Brion Blanc
-- Jeb Dunnuck: A brilliant white based on 80% Sauvignon and 20% Semillon, aged in 70% new oak and 30% wooden vats, the 2024 Château Larrivet Haut-Brion Blanc shows stone fruits, tons of classy matchstick-like reduction, and integrated oak. Medium-bodied, pure, and layered on the palate, it offers beautiful concentration and impressive length.

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Galloni über: Chateau Larrivet Haut Brion Blanc
-- Galloni: The 2024 Larrivet Haut-Brion Blanc is a potent, layered wine endowed with tremendous textural presence. Vinification and élevage in oak, with considerable bâtonnage, yields an especially rich, almost old-school-Burgundian character. This is a wine that will change perceptions about what white wines from Bordeaux are and what they can be. Tasted two times.
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Alexandre Ma über: Chateau Larrivet Haut Brion Blanc
-- Alexandre Ma: This is the white wine I had been hoping to meet in 2024. Full without being showy. Clear without ever feeling thin. Aromas of beeswax, pomelo, sweet orange, and soda biscuit rise in gentle waves, layered with care and lifted by a subtle flicker of flint. The texture is like a soft pear soup, cradling the wine’s high acidity with effortless grace. There is strength, but it never overreaches. Restraint, but never austerity. And then the finish, a whisper of sweetness lingers, like a kiss from another time, so tender it makes you close your eyes without meaning to. A wine this beautiful is hard to resist. Honestly, I wish I had a whole case to myself.

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Gerstl über: Chateau Larrivet Haut Brion Blanc
-- Gerstl: Ein Hauch von Reduktion vermischt sich mit herrlich strahlender Frische. Viel zitrische Frucht unterlegt von Stachelbeere, weisse Johannisbeere und weisser Pfirsich. Tiefgründige Mineralität, Würzigkeit und elegante noble florale Aromen. Herrlicher Schmelz im Auftakt und eine sehr knackig druckvolle Säure. Delikat ausbalanciert mit herrlicher Frucht und Mineralität bis ins lange Finale. (PB)
