Coutet: Chateau Coutet 2022

Chateau Coutet 2022

BIO

Zum Winzer

Merlot 60%, Cabernet Franc 30%, Cabernet Sauvignon 5%, Malbec 5%
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2027–2052
voluminös & kräftig
tanninreich
Lobenberg: 97–99/100
Gerstl: 20/20
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Coutet 2022

97–99
/100

Lobenberg: 60 Prozent Merlot, 30 Prozent Cabernet Franc, fünf Prozent Malbec und fünf Prozent Cabernet Sauvignon. Die Lese begann am 12. September und lief bis zum 01. Oktober. Weniger als 30 Hektoliter pro Ertrag aufgrund der Trockenheit. In 2022 gab es eine ganz große Besonderheit während der Lese: Sie haben angefangen Merlot zu ernten, danach wollten sie weitermachen mit der Cabernet Franc. Mathieu, der Bruder von Adrian hat die Trauben probiert und gesagt, es geht nicht. Sie haben dann die komplette Lese gestoppt und über acht Tage gewartet. Die Reife war da, auch in den Kernen, aber die Aromatik war einfach nicht dort, wo die Familie sie haben wollte. Es ging dann erst Ende September weiter. Schon kurios und ein Anzeichen für die Qualitätsbesessenheit dieser Familie. Die Nase von Coutet ist immer sehr speziell. Sehr stark Eisen, also Blut, dazu ganz dichte Schattenmorelle und Hagebutte, von unten kommend, tief aus dem Keller. Ein dichter, reicher Duftteppich. Unglaublich versammelt mit sanften, satten Tanninen. Aber die Nase ist super speziell, super unique. Coutet ist immer ganz anders als alles was die meisten in Bordeaux erwarten und kennen. Aber es ist auch besonders gut. Der Mund ist erstaunlich dicht. Reich mit satter Schattenmorelle, konzentrierter dunkler Himbeere und Erdbeere. Hohe Säure mit Johannisbeere. Alles auf Rot, aber alles in einer enorm konzentrierten Form. Auch wieder viel Eisen und Blut. Die Säure in diesem Wein ist atemberaubend, wie wir sie nirgendwo sonst in Saint-Émilion haben. Der pH-Wert liegt nur bei 3,4. Im Mund ist er salzig-lang, rotfruchtig und hochintensiv. Sehr dich! Satte, aber total samtige Tannine. Das ist ein Wein, der fern der Klassik ist in Saint-Émilion. Und in 2022 nochmal weiter entfernt von allem Durchschnitt. Das ist kein gefälliges, balanciertes Tröpfchen, sondern ein eigenwilliger, einzigartiger, rotfruchtig-konzentrierter und dichter Saint-Émilion der alten Schule. Faszinierend und großartig! Und einzigartig delikat! *** Das 15 Hektar große Weingut (12 Hektar Reben) war bis 1985 Grand Cru Classé und möchte das heute aufgrund erbrechtlicher Steuer-Problematiken nicht mehr sein. Die Weitergabe an die nächste Generation wird dadurch viel zu teuer. Heute nur Grand Cru. Château Coutet liegt direkt oberhalb von Château Angélus an den Südhängen des Kalksteinfelsens von Saint-Émilion. Die weiteren direkten Nachbarn sind Beausejour Duffau, Château Bellevue und Château Beauséjour Bécot. Viel besser geht es vom Terroir her kaum. Ein Drittel dieser Hanglage ist ganz oben gelegen und reines Kalksteinplateau, ein Drittel Lehmböden am oberen Hang, und der untere Teil ist sandig-kiesiger Boden. Dreifaltigkeit. Da kann man richtig spielen in der Komposition des Erstweins. Uralter Bestand an Reben. Zum Teil weit über 100 Jahre alt. Das Durchschnittsalter der Reben beträgt annährend 50 Jahre. Coutet ist das älteste Bioweingut in ganz Bordeaux. Es besteht seit 1453 (laut Jurade-Buch von Saint-Émilion) und es ist seit 1680 im Besitz der Familie David-Beaulieu, also seit unzähligen Generationen. Adrien David-Beaulieu führt das Weingut heute. Coutet wird vom ersten Tag (1453) an biologisch-organisch bearbeitet. Es wurden über die Jahrhunderte nie Herbizide oder Pestizide oder künstliche Dünger verwendet. Hier existieren längst ausgestorbene Blumenarten und eigentlich ausgestorbene Kröten und Salamander. Wenn es woanders nur grün, oder später braun ist in der Natur, ist es hier immer noch bunt. Naturkundler der ganzen Welt geben sich zur Besichtigung die Klinke in die Hand. Die Familie gehörte immer der naturalistischen Bewegung an. Wir sind hier also im Herzen des natürlichen und biologischen Arbeitens der Weingüter von Bordeaux. Trotzdem hat sich das Weingut erst 2012 biologisch-organisch zertifizieren lassen, da die Generationen zuvor das für nicht nötig hielten. Die Besonderheit des Weins besteht auch aus der Art der Merlot, welche aus Jahrhunderte altem, ausgestorbenem Ursprungsbestand der Rebsorte kommt, und eine viel kleinbeerigere Merlot ist. Das Verhältnis von Saft zur Schale ist also viel geringer, Adrien David-Beaulieu kann somit mit wesentlich weniger Extraktion arbeiten. Dazu kommt, dass nur diese Merlotform verfügt auch ohne Schalenkontakt über roten Saft. Eine Merlotform, wie es sie andernorts schon lange nicht mehr gibt. Einige Nachbarn haben sich eine Selection Massale von hier gesichert. Ansonsten ist diese Form seit dem Zweiten Weltkrieg ausgestorben. Die Entrappung erfolgt hier maschinell, aber es wird mit 12 Leuten von Hand nachsortiert, sodass alle grünen Elemente sowie Stile und Stängel herausgenommen werden. Auch unreife und überreife Beeren. Nur die Cuvée Demoiselle wird komplett händisch entrappt und sortiert. Die Fermentation geschieht selbstverständlich spontan. Das Ganze passiert im Stahltank und wird dann lange Wochen auf den Schalen und der Hefe belassen. Hier wird nicht wirklich gepresst, nur der natürlich auslaufende Saft wird verwendet. Der Ausbau geschieht zu 20 % im neuen Barrique, zu 45 % im gebrauchten Barrique und zu 35 % im gebrauchten großen Holzfass.

Årgangsrapport

Årgang 2022 er en multikompleks, kontrastfuld, heterogen og helt usædvanlig årgang - åbenlyse konsekvenser af klimaforandringer? Rhone har således oplevet to ekstreme, paradoksale og diametralt modsatte årgange i de sidste to år. 2021 var iskold, kølig og regnfuld, klassisk spændende med køligt klima. 2022 var derimod alt for tør og ekstremt solrig. Denne hurtige ændring er noget forvirrende, og 2022 sætter endda permanent spørgsmålstegn ved nogle vinmarkers fremtid. Årgang 2022, som allerede er blevet erklæret for en af de bedste årgange i det sidste årti, og som nogle endda sammenligner med 1978, har nogle vidunderlige, endda storslåede overraskelser i vente i nord, men også nogle bitre skuffelser i syd. Ikke desto mindre er vinstokkenes modstandsdygtighed over for ekstreme klimatiske forhold forbløffende! Den mere eller mindre intense nedbør i midten af august og september reddede de vinmarker og områder, hvor point of no return endnu ikke var nået på grund af vandstress, men nogle gange var det for sent. 2022 er således præget af en meget stærk heterogenitet mellem og også inden for appellationer, hvor storslået skønhed og udtørret, umoden elendighed ofte ligger tæt på hinanden, og hvor alting hænger i en tynd tråd. Vores smagninger hos producenterne og vores omhyggelige udvælgelse er endnu vigtigere end nogensinde i denne 2022-årgang. Sydlige Rhône: I modsætning til forventningerne er de hvide harmoniske, aromatiske og ikke fede og alkoholiske, der er mange store succeser. Fantastisk og fremragende! Kvaliteten af de røde vine er meget mere heterogen. Ubalancerede, disharmoniske, skøre og hårde tanniner og manglende fenolisk modenhed kan findes i mange unge vinstokke. Kun meget gamle vinstokke med minimalt udbytte og dybe rødder giver komplekse og yndefulde, endda meget store vine af historisk ekstraklasse. Nordlige Rhône: Det køligere nord blev skånet for de fleste af årgangens problemer. Fuld modenhed blev næsten altid opnået, og alkoholniveauet forblev moderat. Smagene af de lige så store hvide og røde vine er frodige, fyldige og alligevel faste. Vine med typicitet og stil, som vil glæde både sommelierer og restauranter. En historisk stor årgang!

20
/20

Gerstl über: Chateau Coutet

-- Gerstl: Der Duft ist wie immer einzigartig, dezenter als gewohnt. Die Terroirdüfte geben den Ton an, edle Gewürze, zarte Kräuter, ein Hauch Lakritze, Tabak. Die eher rotbeerige Frucht bleibt diskret im Hintergrund, das ist ein sublimes Parfüm, sehr edel, faszinierend. Es wird ganz still im Raum, ich bin ganz offensichtlich nicht der Einzige, der von diesem Wein berührt wird. Das ist alles andere als ein Blender, er berührt durch Feinheit, durch seine unvergleichliche Aromatik, durch seine Verspieltheit, durch seine schlichte Natürlichkeit. Das ist ein berührendes Weinerlebnis, der Wein verlangt aber die volle Aufmerksamkeit, damit man seine ganze Vielfalt erhaschen kann. Diesen Wein kann man fast nicht mit Punkten bewerten, er ist so ein scheues Pflänzchen, seine Grösse liegt nicht im lauten Auftritt, sondern im einzigartigen Erlebnis, in der inneren Grösse. (mg) ,20/20

Mein Winzer

Coutet

Château Coutet ist das älteste Bioweingut in ganz Bordeaux. Dieses Weingut gibt es seit 1599 und es ist seit dem im Besitz der Familie David Beaulieu, also seit unzähligen Generationen. Und vom ersten Tag an biologisch organisch bearbeitet. Es wurden über Jahrhunderte nie Herbizide oder Pestizide...

Chateau Coutet 2022