Lobenberg: Mythos Chartreuse! Die den Likören zugrunde liegende Essenz wird bis heute von den Mönchen im Kloster der Großen Kartause nördlich von Grenoble produziert. Nur zwei aktive Brüder kennen das Rezept, das angeblich seit 1737 unverändert als Élixir Végétal de la Grande Chartreuse hergestellt wird. Der Le Génépi ist allerdings eine Sonderfüllung von Chartreuse, die nicht auf dem alten Rezept basiert, aber ähnlichen Herstellverfahren unterliegt. Er wird ebenso vom Meister-Destillateur des Klosters hergestellt, allerdings nur aus einer einzigen Pflanze, der Beifußblüte. Le Génépi ist nach der Beifußblüte benannt, die maßgeblich für die Aromatisierung dieses speziellen Chartreuse-Likörs verantwortlich ist. Die Blüten werden um den August herum an den Ausläufern des Mont-Blanc Massivs geerntet und in Mazerations- und Destillationsverfahren weiterverarbeitet. Le Génépi ist der blumigste, verspielteste und mit nur 40% vol. leichteste Likör unter den klassischen Chartreuses. Er eignet sich aufgrund seiner blumigen Leichtigkeit auch am besten als Aperitif vor dem Essen, geht aber auch als Digestif danach. Seine Aromatik ist intensiv blütenduftig, riecht nach Wiesenkräutern, frischem Alpengras, weißen Blüten und Bergminze. Im Mund wird die angenehm cremige Süße von einer minzigen Schärfe schön abgerundet. Sehr floral, sehr zart und doch wahnsinnig lang und intensiv. Auch der Génépi, obwohl weniger komplex, ist Likör-Champions League. Am besten zwischen 12 und 13 Grad oder on the rocks genießen.