Lobenberg: Late Release in 2025, bis dato perfekt im Weingut gelagert. Der Wein wächst in einem regionalen Nationalpark, es gibt quasi null Zivilisation hier. Die Reben stehen auf sehr kargem Granit-Sand. In Realität ist das ein reinsortiger Syrah, das ist zwar verboten in der Appellation, aber Chapoutier ist gewissermaßen untouchable hier. Die Behörden wissen das, aber niemand sagt etwas, weil die Domaine den Ruf der Appellation quasi im Alleingang nach vorne zieht. Schon in der Nase überrollt dieser explosiv mineralische Wein den Verkoster. Ungeheuer schwarz, in der Farbe und den Aromen. Holzkohle und schwarze Kirsche, Lakritze und Thymianpastillen, auch Eukalyptus darüber. Fast könnte man an australischen Shiraz denken, aber dafür ist der Mund zu salzig und zu wenig süß, auch wenn er durchaus eine schöne Extraktsüße im Nachhall zeigt. Was für ein schwarzes fettes Syrah-Monster. So garnicht feine Nordrhone, mehr Australien. Aber dabei garnicht süß und marmeladig, nur einfach reich. Diese fette Frucht wird von Salz, Chilli und Mineralschärfe perfekt gepuffert. Gibt es imposantere Weine aus dem Roussillon? Wohl kaum.