Lobenberg: Der 2017er bleibt sechseinhalb Jahre unter Florhefe, ist also eigentlich ein Vin Jaune. Während die Rotweine von Aviet in großen, alten Fuderfässern ausgebaut werden, liegen die Savagnins für Vin Jaune und die Reserve du Caveau immer in Demi-muid-Fässern, fast alles lange gebrauchtes Holz. Nur ein einziges Fass wird am Ende als Vin Jaune abgefüllt pro Jahr. Für diese Füllung nimmt Aviet aber immer alle anderen, etwas leichtfüßigeren, feineren und fruchtstärkeren Fässer heraus, die er dann nicht als Vin Jaune, sondern als Savagnin Reserve du Caveau abfüllt. Es ist im Grunde ein echter Baby-Vin Jaune, unter Florhefe gereift, der aromatisch in dieselbe Kerbe schlägt mit seiner feinen Nussigkeit, den Noten von Seegras und Jod, Sesampaste und alten Quitten. Leider sind die fantastischen, urwüchsigen und so ungeschönt jura-typischen Alpen-Weißweine von Aviet extrem selten, da die kleine Domaine kaum Weißwein-Reben hat. Ein seltener Spaß, für diejenigen, die eine der raren Flaschen ergattern können.