Cotes du Rhone Calendal Plan de Dieu 2022

Calendal Cambie: Cotes du Rhone Calendal Plan de Dieu 2022

Zum Winzer

95+
100
2
Mourvedre 70%, Grenache 30%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2038
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
voluminös & kräftig
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 95+/100
Jeb Dunnuck: 91–93+/100
6
Frankreich, Rhone, Gigondas und Rasteau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cotes du Rhone Calendal Plan de Dieu 2022

95+
/100

Lobenberg: Ein kleines Weingut, nur 4,5 Hektar, 70 Jahre alte Reben. 80% Grenache, 20% Mourvedre. Dieses Weingut gehört Gilles Ferran von der Domaine Esscavailles in Rasteau und dem viel zu jung Ende 2021 verstorbenen, legendären Winemaker Philippe Cambie gemeinsam. Die Weine werden bei Escaravailles fermentiert und ausgebaut. Alles wird hier 100 Prozent entrappt, weil es hier ungemein heiß ist und komischerweise die Rappen nicht genügend ausreifen, meist aufgrund der großen Trockenheit. Es gibt zu viel grüne Elemente wenn man nicht entrappt. Die Nase ist überwiegend warm und rotfruchtig, was logisch ist bei überwiegend Grenache. Aber in 2022, diesem Riesenjahr an der Rhône, ist es so brillant, so fein und reich zugleich, dass man aus dem Staunen kaum herauskommt. Cassis und dunkle Erdbeere satt, auch süße Herzkirsche und Schwarzkirsche, rote Pflaume, Schlehe und Sanddorn, dahinter etwas grüne Mango und Orangenabrieb, die das Ganze mit einer feinen Frische unterlegen. Wow, was für eine Traumnase! Calendal kann nie harmonischer, kaum je feiner und zugleich so intensiv, warm und reich gewesen sein wie in 2022. Sehr deutlich auch Graphitmineral und getrockneter Thymian, ein Hauch Veilchen. Mourvedre ist wirklich die Rettung dieser heißen Regionen um Chateauneuf du Pape und Plan des Dieu. Plan des Dieu liegt ja direkt neben Rasteau, es ist schon verdammt heiß hier, und gerade diese Ebene ist ja auch bekannt dafür. Mourvedre ist dann die Rettung, weil sie, anders als die Grenache, nicht marmeladig wird, und den notwendigen würzigen Touch und das Rückgrat dazu bringt, den die Grenache dann manchmal nicht mehr schafft. Das ist in einem Jahr wie 2022 natürlich wieder umso wichtiger nach dem kühleren und etwas leichteren 2021. Es bleibt dennoch ein Rätsel woher 2022 diese tolle Balance, diese unglaubliche Harmonie und Finesse in seiner üppigen Reichhaltigkeit und Wärme hernimmt. Dieses Jahr ist wohl noch mehr als 2019 die Quadratur des Kreises in perfekter, fast süffiger Balance aus Frucht, Frische und samtigem Tannin. Gilles Ferran hat sich mit diesem Erstlingswerk ohne Philippe Cambie selbst übertroffen, aber er hat ja von Anfang an mit ihm zusammengearbeitet und weiß genau wie der Hase läuft hier. Zudem hat er selbst ja Escaraveilles in Rasteau, kennt die Terroirs wie seine Westentasche. Vielleicht hat er sich auch besonders ins Zeug gelegt, als Hommage an seinen langjährigen Begleiter. Der geniale Jahrgang 2022 tut dann sein Übriges dazu. Besser kann Calendal kaum je gewesen sein. Ein wirklich superber Rhônewein mit einem langen Leben vor sich und einem Hang zur Größe in diesem Jahr. Super! 95+/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

91–93+
/100

Jeb Dunnuck über: Cotes du Rhone Calendal Plan de Dieu

-- Jeb Dunnuck: Made completely by Gilles Ferran of Domaine des Escaravailles, the 2022 Côtes Du Rhône Villages Plan De Dieu is the usual blend of 70% Grenache and 30% Mourvèdre that spent nine months in French oak barrels (10% new). More up-front black raspberry and darker berry fruits, peppery herbs, and violet notes define this richer, concentrated, medium to full-bodied effort, which has tons of character. This will be another beautiful wine that readers will love. 91-93+/100

Mein Winzer

Calendal Cambie

Philippe Cambie startete nach 20 Jahren önologischer Beratung der besten Chateauneuf-Erzeuger 2006 mit der Produktion eigener Weine. Ganz klein, mehr ein Hobby.

Cotes du Rhone Calendal Plan de Dieu 2022