Lobenberg: Ein nicht aufgespritteter, natürlicher, biologisch erzeugter Sherry in trockenster Form eines Weines. So war Sherry früher, ein hoch mineralischer Manzanilla Zechwein. Diie Idee mit dem Verstärken mittels Alkohol kommt bei Puristen wie Willy Perez gar nicht gut an. Und ist auch völlig überflüssig wenn man einen guten Job in den Kalkstein-Kreide-Weinbergen um Macharnudo/Jerez macht. Niedriger Ertrag von 25 hl/ha gehört natürlich dazu, alte Reben (hier über 50 Jahre) natürlich auch. Langsame und selektive Lese über 2 Monate. Ausbau 5 Jahre im Holz unter Florhefe, weitere 5 Jahre in der halben Flasche. Ein trockener Fino der Extraklasse. Aber ein Extremist. Der Wein wurde dreimal gefüllt, aus der längsten Fasslagerung und Flaschenlager, also aus der finalen Quintessenz, gab es noch 1000 halbe Flaschen eines Elixyrs der Sonderklasse, die letzten 300 gab Willy erst im Jahr 2023 frei, alles für uns !!! Mittleres Goldgelb mit grünen Reflexen. Ungeheure Mineralität in der Nase mit nassem Feuerstein, mit grünen Nüssen, Mandeln und Salzfrachten. Hefeflor in der Nase, ganz klar, leichte Schalenaromen, fermentiertes Gemüse, Kimschi. Knochentrocken im Mund und scharf wie die Schneide eines Messers. Wieder grüne Oliven mit etwas salziger Mandel und knochentrockener Quitte. Dazu der steinige Hammer! Aber auch, was Wunder, eine feine cremige Quitten-Sahne mit unsüßer Honigspur und leichtem Wachs-Touch im durchaus charmanten Nachhall. Als Apero oder aber besser noch zu Stockfisch in Öl oder zu Schinken mit Nüssen, nur zu Nüssen, nur zu grünen Oliven oder gar zu knochentrockenem Manchego oder Parmesan / Pecorino mit Mandeln, wirklich eine Offenbarung! 98-100/100