Bodegas Guimaro - Pedro Rodriguez Perez: Finca Pombeiras 2022

Bodegas Guimaro - Pedro Rodriguez Perez: Finca Pombeiras 2022

Zum Winzer

98–100
100
2
Caino Tinto, Garnacha, Mencia, Souson
5
rot, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2052
Verpackt in: 6er
9
saftig
seidig & aromatisch
fruchtbetont
3
Lobenberg: 98–100/100
Suckling: 99/100
6
Spanien, Ribeira Sacra
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Finca Pombeiras 2022

98–100
/100

Lobenberg: Finca Pombeiras wächst in Hochlage, gemischter Satz aus indigenen Rebsorten, alles wird zusammen geerntet, vergoren und ausgebaut. 100 Prozent Ganztraube, dadurch eine leichte Maceration Carbonique, weil die Beeren zunächst komplett unverletzt bleiben, nur die unteren werden durch das Gewicht der Aufliegenden etwas angequetscht. Das Ergebnis ist hochfaszinierender, komplex, verspielt. Geradezu berauschende Nase voller wilder Beeren, Blaubeere, Cassis, Veilchen, Rosenblätter, mediterrane Kräuter, sowohl getrocknet als auch frisch. Alles spielt wild durcheinander und kracht wie eine aromatische Explosion aus dem Glas. Das ganze Spiel wiederholt sich dann am Mund und überschlägt sich mehrfach. Saftige Beerenfrucht, auch hier Cassis dominant, Thymian, getrocknete Blüten, Blutorange, ein bisschen Jod und Graphit an den Seiten, aber die irre intensive, fast dramatisch aromatische Frucht überflügelt alles. Eine Aromenbombe, irgendwo schon sehr speziell, aber wenn man diesen Stil schätzt ein wahrer Göttertrunk.

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

99
/100

Suckling über: Finca Pombeiras

-- Suckling: Exceptional, showing smoky aromas, spices and wild strawberries. The medium-bodied palate has firm, premature tannins, but you can see this is going to be graceful, with vivid, nervy acidity and the charm these single vineyards have. From a 70-year-old, 0.45-hectare plot planted on terraces. 90% mencia, the balance merenzao, brancellao, garnacha and others.

Mein Winzer

Bodegas Guimaro – Pedro Rodriguez Perez

Es ist noch gar nicht so lange her, da war die Ribera Sacra - heute eine der spannendsten Regionen Spaniens - ein Sumpf für belanglose Massenweine. Eigentlich unvorstellbar, ob der Qualität der Weinberge und der irren Arbeitsintensität, die hier nötig ist. Denn in den extrem steilen, steinigen...

Finca Pombeiras 2022