Lobenberg: Die Einzellage Pasos liegt ganz in der Nähe des Dorfes San Martin de Unx. Hier besitzt Juan Carlos de Lacalle seit einigen Jahren 13 Hektar Rebfläche alter Reben, auf der ausschließlich Garnacha angebaut wird. Die besten und ältesten Reben von 5 Hektar gehen in diesen Wein. Organisch, biologisch, in Konversion zur Zertifizierung. Der Einfluss der Pyrenäen, die in direkter Nähe in die Höhe ragen, sorgt dafür, dass die Trauben hier ihren authentischen Charaker entwickeln können. Handlese aus 30 Jahre alten Reben, entrappt, spontan im Stahl vergoren und dann über ein Jahr auf der Feinhefe im 500 Liter Tonneau ausgebaut. Unfiltriert, ungeschönt. Neben klarer Struktur ausgesprochen fruchtig, tiefe schwarze und rote Waldfrucht mit leichter Holzunterlegung, dicke weiche Tannine und eine samtrote Farbe. Holunder, Wacholder, Weihrauch, Baumharz, Eukalyptus, schwarze Kirsche und süße schwarze Maulbeere. Sehr pikantes Spiel der sehr lebendigen Säure mit der wollüstigen Fülle. Dabei deutliche Mineralität, Steinsalz, klare Struktur und Herbe in der sehr geradeaus laufenden Frucht, grüne und schwarze Oliven, Tabak, Orangenzesten und Zitronengras, seidiges Tannin und doch auch fast einen maskulinen Touch und eine Erinnerung an das Priorat verströmend. Minze und Salz im Nachhall, Sauerkirsche und rote Grapefruit rollen hoch. Und doch ein echter Charmeur mit noch viel mehr Charakter. Bravo Juan Carlos!
2023 war sehr warm, aber er ist deutlich kühler und balancierter als der noch heißere und trockenere 2022. Nicht so aufregend und extrem wie 2021, eher eine reife und harmonische Version von 2020. Und so ist 2023 durchaus eine Fortsetzung der so großen Jahrgänge seit 2019. Luis Gutierez, Parkers Mann für Spanien, fasst den Jahrgang 2023 anhand von Alvaro Palacios Weingütern ganz im Westen und ganz im Osten, somit Landesübergreifend so zusammen: 2023 was an even more generous crop than 2022 … the wines have better balance, and it doesn't feel like a warm year at all. In fact, the wines feel more like they come from a cool year. It's a vintage that has a tendency toward reduction, not as much as 2020, but still reductive. But it's an elegant, stony reduction...The quality of the 2023s is stunning. There is a level of precision, cleanliness, symmetry and elegance that, if the end of the élevage and the bottling goes as expected, I must conclude that 2023 might be the finest vintage ... There might be other individual wines that reach higher peaks, but as an overall portfolio, the vintage 2023 represents the strongest collection ever produced.